Fiore

IT 2016, 110 min, DCP, I/d
Regie: Claudio Giovannesi
Darst.: Daphne Scoccia, Josciua Algeri, Laura Vasiliu, Aniello Arena, Gessica Giulianelli, Klea Marku, Francesca Riso, Valerio Mastandrea, Tatiana Lepore u.a.

Ein Blick hinter die verschlossenen Mauern einer Jugendstrafanstalt. Weibliche und männliche Delinquenten sind strikt voneinander getrennt, jeglicher Kontakt ist streng verboten. Dennoch gelingt es Daphne und Josh, beide wegen Raubüberfällen verurteilt, zu kommunizieren. Zwischen ihnen entwickelt sich eine zaghafte Beziehung, die sie aber nur über Blicke, verstohlene Gespräche durch die Gitterstäbe und heimlich ausgetauschte Briefe leben können. Doch ihre gegenseitige Liebe gibt ihnen die Kraft, alle möglichen Hindernisse zu überwinden. Ein starker Film im besten Geist des Neorealismus, gedreht in einem leerstehenden Gefängnis mit zwei jugendlichen Debütanten in den Hauptrollen, die auch ihre wahren Vornamen tragen und deren reale Lebensgeschichten Bestandteil der Handlung sind. Der Film erzählt berührend von eingesperrten Gefühlen und Sehnsüchten – nach Freiheit wie nach Liebe. Claudio Giovannesi studierte zuerst Literaturwissenschaft, bevor er am Centro Sperimentale di Cinematografica in Rom als Regisseur abschloss. «Fiore» ist sein dritter Langspielfilm nach seinem Debüt «La casa sulle nuvole» und «Alì ha gli occhi azzurri». «Nach ‹Alì ha gli occhi azzurri› bleibt Claudio Giovannesi mit ‹Fiore› seiner Vorstellung vom Filmemachen treu. Sie basiert auf dem Neorealismus, der Idee, mit Laiendarstellern zu arbeiten und die filmische Darstellung der Realität zu ‹entlocken›. ‹Fiore› wurde in einem echten Gefängnis (in der Haftanstalt von L’Aquila, die nach dem Erdbeben wieder aufgebaut wurde, aber noch nicht wieder in Betrieb ist) und teilweise mit echten Häftlingen und Polizisten gedreht. Claudio Giovannesi ist erst knapp 40 Jahre alt, gehört indes schon zu den Meistern des Kinos, in deren Filmen sich Fiktion und Wirklichkeit vermischen. ‹Fiore› ist eine wunderschöne Liebesgeschichte und ein berührender Film; die beiden jungen Darsteller, Daphne und Josciua, verdienen unsere grösste Anerkennung.» Alberto Crespi, L’Unità