The Gold Diggers

UK 1983, 89 min, 35 mm, E
Regie: Sally Potter
Darst.: Julie Christie, George Antoni, Kassandra Colson, Siobhan Davies, Maedee Dupres, Juliet Fisher, David Gale, Colette Laffont u.a.

«Die Wege zweier Frauen, die auf verschiedene Weise nach ihrer eigenen Art von ‹Gold› suchen, kreuzen sich in einer surreal anmutenden (Kino-)Welt. Die eine – Céleste – ist eine farbige Französin, die als Computerprogrammiererin in einer Londoner Bank arbeitet. Durch die dort getätigten Geldgeschäfte sensibilisiert, hinterfragt sie die Regeln des Wirtschaftssystems und stösst vor allem auf Männerrituale im Kampf um das Goldene Kalb. Die andere – die Filmschauspielerin Ruby (Julie Christie) – spielt ihre Rolle als begehrtes Objekt in der Männerwelt und erforscht die eigene Vergangenheit, insbesondere ihren Weg zum Leinwandidol. Dabei kommt sie erstaunlicherweise zu denselben Einsichten wie Céleste … Sally Potters erster Langspielfilm ist ein wunderbares, stimmungsvolles Schwarz-Weiss-Musical, an dem ausschliesslich Frauen arbeiteten und in dem die Funktion des Goldes und die Fetischisierung weiblicher Schönheit in direkten Bezug zueinander gebracht werden. In seiner eigenwilligen Ton- und Bildmontage stellt Potters aussergewöhnlich schön fotografierter Film Fragen nach den Wertbegriffen der Gesellschaft und verbindet diese mit einem ebenso intelligenten wie amüsanten feministischen Exkurs über die Rolle der Frau in der Geschichte des Kinos. Julie Christie: «Wenn man in diesem von Männern beherrschten Beruf von Frauen zu sprechen beginnt und buchstäblich niedergelacht wird, dann fühlt man sich sehr einsam. Es war eine wahre Wonne, einmal nicht in dieser Lage zu sein.» Xenix