
Butch Cassidy and the Sundance Kid
Regie: George Roy Hill
Darst.: Robert Redford, Paul Newman, Katharine Ross, Strother Martin, Henry Jones, Jeff Corey, George Furth, Cloris Leachman, Ted Cassidy u.a.
In den 1890er-Jahren ist Butch Cassidy Anführer einer Bande von Gesetzlosen. Ein geselliger und redseliger Typ, im Gegensatz zu seinem engsten Begleiter, dem Scharfschützen und Spieler Sundance Kid. Zusammen bereiten sie einen spektakulären Überfall auf die Union-Pacific-Bahn vor, mit dem kühnen Plan, den Zug gleich zweimal auszurauben. Der erste Coup verläuft glatt, doch beim zweiten Mal haben sich ihre Gegner vorbereitet. Sie werden in die Flucht geschlagen und von den unerbittlichen Verfolgern hartnäckig gejagt. Zusammen mit Kids Freundin Etta gelingt es den beiden, sich nach Bolivien abzusetzen, wo sie nach etlichen Raubüberfällen wieder zu Gejagten werden. Der postmoderne Western basiert auf einer wahren Begebenheit und war ein Kassenschlager. Neuartig für das Genre waren die witzigen Dialoge und die erstaunliche Gelassenheit und Poesie, mit der George Roy Hill die Geschichte inszenierte, wie beispielsweise Ettas und Butchs Fahrradfahrt zu Burt Bacharachs oscargekröntem Titelsong «Raindrops Keep Fallin’ on My Head». Oft zitiert wurde auch die berühmte Schlussszene, in der Butch und Sundance Kid todesmutig aus dem umstellten Haus stürmen und die Bewegung mittels eines «freeze frame» eingefroren und in eine historische, sepiafarbene Fotografie umgeblendet wird. Den beiden blauäugigen Hollywood-Ikonen gelang es, diesen Erfolg noch mit «The Sting», wieder unter der Regie von George Roy Hill, zu toppen. Robert Redford haftete bis ins vorgerückte Alter das Image des «Golden Boy» an, gegen das er mit seiner Rollenwahl und in seinen Regiearbeiten ankämpfte. Mit dem Sundance Film Institute und dem Sundance Film Festival schuf Robert Redford zudem einen der wichtigsten Treffpunkte des Independent-Kinos, beide benannt nach seiner Lieblingsrolle «The Sundance Kid». Paul Newman spielte auch die dramatischsten Rollen mit einer Spur von Lässigkeit, es waren meist sympathische Antihelden, die sich gegen Autoritäten auflehnten oder sie mit List austricksten. «Paul Newmans diskrete Darstellung schuf neue Männerbilder, in denen Verletzlichkeit, elegante List und Lakonie an die Stelle von roher Gewalt traten.» Claudia Lenssen, Die Welt