
Hieronymus Bosch – The Garden of Dreams
Regie: José Luis Lòpez-Linares
Mitw.: Orhan Pamuk, Isabel Muños, Salman Rushdie, Nélida Piñón, Cees Nooteboom, Miquel Barceló, William Christie, Reindert Falkenburg u.a.
Der Dokumentarfilm des spanischen Regisseurs und Kameramanns José Luis Lòpez-Linares stellt ein Hauptwerk von Hieronymus Bosch in den Mittelpunkt: «Der Garten der Lüste». Das grossformatige Triptychon, entstanden um 1500, ist eines der berühmtesten und rätselhaftesten Gemälde der Kunstgeschichte, ein Wimmelbild der Renaissance, an dem man sich nicht sattsehen kann. Es verwundert nicht, dass über die Bedeutung dieser Höllenfantasien und Fabelwesen immer wieder spekuliert wurde. Das Kunstwerk befindet sich heute im Prado in Madrid, der zweiten Station der grossen Jubiläumsausstellung zum 500. Todestags des Künstlers nach seiner Heimatstadt ’s-Hertogenbosch. Der Film taucht ein in das geheimnisvolle Universum des Gemäldes und lässt Expertinnen und Experten zu Wort kommen, darunter den Kunsthistoriker Reindert Falkenburg, die Schriftsteller Cees Nooteboom, Salman Rushdie und Orhan Pamuk, die Kunstschaffenden Miquel Barceló und Isabel Muñoz, die Musiker Ludovico Einaudi und William Christie neben vielen weiteren grossen Namen. In Gesprächen werden biografische Bezüge diskutiert und Fragen nach der Inspiration und Kreativität Boschs erörtert. Zudem wird aufgezeigt, welche Einflüsse Bosch und sein Werk auf die Kunstgeschichte hatten. Der Film wirft auch einen Blick hinter die Kulissen des Museums: auf die aufwendigen Restaurationsarbeiten mit modernsten High-Tech-Mitteln, die zu neuen Erkenntnissen und Sichtweisen führten. Möglich wurde diese intime filmische Begegnung mit Boschs Meisterwerk dank dem exklusiven Zugang, den das Museo Nacional del Prado in Madrid – der Prado ist auch Koproduzent des Films – dem Regisseur und seinem Team gewährte. Am Ende der Dokumentation kommt der als Moderator auftretende Reindert Falkenburg zum Schluss: «Am Ende eines Romans verrät der Autor das Geheimnis. In diesem Fall will der Autor nicht, dass wir das Rätsel lösen. Es soll ein Geheimnis blieben.»