
Finsteres Glück
Regie: Stefan Haupt
Darst.: Eleni Haupt, Noé Ricklin, Elisa Plüss, Chiara Carla Bär, Martin Hug, Peter Jecklin, Alice Flotron, Rebecca Indermaur, Suly Röthlisberger, Mona Petri u.a.
Am Tag der totalen Sonnenfinsternis im August 1999 wird die Psychologin Eliane Hess zu einem Notfall ins Spital gerufen: Der verletzte achtjährige Yves hat als einziger seiner Familie einen schrecklichen Autounfall überlebt; die Eltern und beide Geschwister sind tot. Die Psychologin, alleinerziehende Mutter zweier fast erwachsener Töchter, lässt sich vom Schicksal des schwer traumatisierten Jungen so sehr erschüttern, dass darüber ihr eigenes Leben aus der Bahn zu geraten droht. Stefan Haupt, der sich wie kaum ein anderer Schweizer Cineast erfolgreich im Dokumentar- wie im Spielfilm bewegt und zuletzt mit dem Dokudrama «Der Kreis» reüssierte, betritt mit der Verfilmung von Lukas Hartmanns 2010 erschienenem Roman «Finsteres Glück» gleich zweifach Neuland: Er wagt sich erstmals an die Adaption einer literarischen Vorlage, und seine Ehefrau, die Theaterschauspielerin Eleni Haupt, die bereits in seinen früheren Spielfilmen «Utopia Blues» und «How About Love» kleinere Rollen inne hatte, ist hier erstmals Hauptdarstellerin. Dabei verkörpert sie die komplexe Figur der zwischen professioneller Distanz und ihren Emotionen hin- und hergerissenen Psychologin Eliane Hess einfühlsam und mit grosser Intensität. «Oft lesen wir (…) von Familiendramen und unfassbaren Schicksalsschlägen, ohne die wirklichen Hintergründe (…) für die Betroffenen erahnen zu können. Kurzzeittherapie und rasche, ambulante Behandlungen sind im gegenwärtigen Trend. Sie bergen aber die Gefahr, dass uns die Zeit abhanden kommt für die nötige menschliche Zuwendung und tiefgreifende emotionale Prozesse. Deshalb war es mir doppelt wichtig, dass sich der Film dafür die nötige Zeit lässt und diese Entwicklungen – mindestens ansatzweise – durchlebt werden können. In den letzten Jahren häufen sich die Vorwürfe an die Behörden, sie würden sich nicht ausreichend und adäquat für das Kindeswohl einsetzen. Da ist unsere Geschichte sehr aktuell und brisant, weil sie erfahrbar macht, wie unglaublich schwierig solche Entscheide sein können.» Stefan Haupt
Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Stefan Haupt.