La buena vida

D/CH/COL/NL 2015, 97 min, DCP, O/d
Regie: Jens Schanze
Mitw.: Jairo Dionisio Fuentes Epiayu, Henrys Ureche Epiayu, Ingris Yohana Ureche Epiayu, Lenis Alfonso Ipuana u.a.

Der junge und charismatische Jairo Fuentes ist Dorfchef von Tamaquito, einer kleinen entlegenen Ortschaft im äussersten Nordosten Kolumbiens. Hier im tropischen Regenwald gibt eine üppige Natur seit Menschengedenken alles, was man zum Leben braucht. Doch das scheinbare Idyll der im Einklang mit der Natur lebenden Wayúu-Indigenas wird jäh zerstört durch das Näherrücken der Kohlenmine von El Cerrejón. Dieser grösste Tagebau der Welt, an der auch die in Zug beheimatete Firma Glencore beteiligt ist, verschmutzt mit ihrem Staub und ihren Abwässern immer mehr die Lebensgrundlagen der Wayúu, so dass diese schliesslich einer Umsiedlung in ein weit entferntes, neu gebautes Dorf in einer trockenen und unfruchtbaren Gegend zustimmen müssen. Doch Jairo Fuentes und seine Anhänger wollen sich nicht abspeisen lassen und nehmen den Kampf gegen die Minengesellschaft auf. Seit Deutschland seine Kohlegruben grösstenteils stillgelegt hat und durch den Atomausstieg auf Strom aus Kohlekraftwerken angewiesen ist, hat sich Kolumbien zum grössten Kohlelieferanten unseres nördlichen Nachbarlandes entwickelt. Der deutsche Dokumentarfilmer Jens Schanze, der bereits zwei Dokumentarfilme über Kohlegruben in Deutschland realisierte, schafft in «La buena vida» eindrücklich, etwas zu zeigen, was man so noch selten in einem Film gesehen hat: wie andere den Preis zahlen für unseren Lebensstil. «Ein Film kann, wenn es gut läuft, zur Diskussion beitragen, vielleicht sogar die Diskussion anstossen. Ein Nachdenken über die Konsequenzen unseres strammen Wachstumskurses ist dringend notwendig. Und sollte tatsächlich jemand beschliessen, weniger Strom zu verbrauchen oder seinen Stromanbieter oder die Bank zu wechseln – umso schöner. Die Deutsche Bank und die HypoVereinsbank beispielsweise zählen zu den wichtigsten Kreditgebern bei der Finanzierung von Kohlebergbauprojekten als auch beim Bau neuer Kohlekraftwerke in aller Welt.» Jens Schanze

 

Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Jens Schanze und von Stephan Suhner, Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien ask!.