
Calamari Union
Regie: Aki Kaurismäki
Darst.: Markku Toikka, Kari Väänänen, Matti Pellonpää, Pertti Sveholm, Martti Syrjä, Sakke Järvenpää, Kari Heiskanen u.a.
Fünfzehn Männer, die alle Frank heissen und in Kallio leben, beschliessen an einer obskuren Versammlung, das ehemals geliebte Arbeiterquartier aufgrund der drastisch gesunkenen Lebensqualität zu verlassen und ihr Glück am südlichen Ende Helsinkis zu suchen: im mystisch verklärten Stadtteil Eira. Die urbane Reise, auf der sich ihnen der Englisch radebrechende Pekka (Markku Toikka) anschliesst, führt per gekaperter U-Bahn zunächst in die Innenstadt, wo sich die Gruppe zerstreut und erste Mitglieder auf jämmerliche Weise ihr Leben lassen. Die Wege der anderen Franks kreuzen sich dagegen immer wieder. Doch einer nach dem anderen gibt den Löffel ab – die Frauen, die meistens blond sind und nichts Gutes verheissen, spielen dabei eine Rolle – oder kommt anderweitig abhanden. Nur zwei Franks (Matti Pellonpää und Pirkka-Pekka Petelius) schaffen es bis nach Eira, wo sie mit einem winzigen Ruderboot in See stechen, um nach Estland zu gelangen. Mit «Calamari Union» ist Aki Kaurismäki ein wunderbar schräger Helsinki-Film gelungen, der als absurde Ballade voller Lokalkolorit daherkommt und zur Hälfte mit (souverän aufspielenden) Rockmusikern besetzt ist. Ein von Musik und spröder Poesie durchtränkter Low-Budget-Streifen vom Feinsten. René Moser