Vodka Lemon

Regie: Hiner Saleem, F/I/CH/ARM 2003, 84 min, O/d-f.
Darst.: Romik Avinian, Lala Sarkissian, Yvan Franek, Astrik Avaguian, Armen Marutyan u.a.
Das Leben im winterlichen Kaukasus ist hart und entbehrungsreich. Um zu überleben verkauft Hamo, Witwer und Ex-Offizier der Roten Armee, das Wenige, das ihm geblieben ist, auf dem Wochenmarkt: einen alten Schrank, ein Fernsehgerät sowjetischer Bauart, seine Militäruniform. Bei den täglichen Besuchen am Grab seiner Frau begegnet er der schönen Witwe Nina, die noch schlechter dran ist als er selbst: Nina muss froh sein, wenn sie in einer ungeheizten Bretterbude täglich ein paar Flaschen Vodka Lemon verkaufen kann. Von ihren erwachsenen Kindern haben weder Hamo noch Nina viel Unterstützung zu erwarten und so freunden sich die beiden behutsam an. Die poetischen Bilder mit ihrem dialogarmen Humor erwecken den Eindruck, als habe es Jim Jarmusch oder Aki Kaurismäki in die eisigen Weiten verschlagen. Der kurdische Regisseur Hiner Saleem bricht die postsowjetische Melancholie immer wieder durch absurde Momente, die dem Film einen hinreissenden surrealen Touch verleihen. Trotz der bitteren Armut wissen die Menschen ihren Witz und ihre Würde zu bewahren.