
A Perfect Day
Regie: Fernando León de Aranoa
Darst.: Benicio Del Toro, Tim Robbins, Olga Kurylenko, Mélanie Thierry, Fedja Stukan, Elda Residovic, Sergi Lopéz, Nenad Vukelic, Frank Feys u.a.
Irgendwo in den Bergen Bosniens, Herbst 1995. Der Friedensschluss des Dayton-Abkommens, welches den schlimmsten aller Kriege auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawien beendet, ist in greifbarer Nähe, doch noch schweigen die Waffen nicht. In dieser Situation des Nicht-mehr-Krieges, aber Noch-nicht-Friedens beginnt eine internationale humanitäre NGO in einem abgelegenen Bergdorf in vermintem Gelände mit dem Säubern eines verseuchten Ziehbrunnens. Doch die Bürokraten der Organisation pfeifen das Team zurück, in dem Mambrú und «B», zwei abgebrühte Katastrophenhelfer, miteinander rivalisieren. Als dann noch die junge, schöne Sophie, eine hoch motivierte und idealistische Neueinsteigerin, auftaucht, mit der Mambrú einst ein Verhältnis hatte, ist das Chaos perfekt. Der spanische Regisseur Fernando León de Aranoa, der uns schon mit so grossartigen Filmen wie «Los lunes al sol», «Princesas» und «Amador» beglückte, zeigt sich auch in seiner ersten international starbesetzten (u.a. Benicio Del Toro, Tim Robbins und Olga Kurylenko) Produktion, basierend auf dem Tatsachenroman «Dejarse llover» der spanischen MSF-Einsatzleiterin Paula Farias, als Meister eines spannungsreichen, sozial engagierten Erzählkinos. «Eine Anti-Kriegskomödie in der Tradition von Robert Altmans ‹M.A.S.H.› und Mike Nichols’ ‹Catch-22›, die zugleich Elemente des absurd-surrealen Balkanhumors eines Denis Tanovic oder Emir Kusturica aufgreift. (…) Dabei macht der Film sich nicht lustig über den Krieg oder die Menschen auf dem Balkan – das Grundprinzip könnte auch in Afrika oder im Nahen Osten angesiedelt sein –, der Film ist auch keine Klamotte. Der spezielle Humor ist von Verzweiflung durchzogen; der Humor ist es aber, der diesen Zustand erträglich macht. Die Wärme der Menschen, die der Film uns zeigt, ist ein Ausgleich zu der brutalen Atmosphäre und dem tödlichen Geschehen. Am Ende bleibt vor allem Melancholie.» Rüdiger Suchsland, artechock.com