
Köpek
Regie: Esen Isik
Darst.: Çagla Akalin, Baris Atay, Salih Bademci, Hakan Karsak, Oguzhan Sancar, Bekir Sevenkan, Cemal Toktas, Beren Tuna u.a.
Der zehnjährige Cemo schwänzt die Schule, um mit dem Strassenverkauf von Taschentüchern seine Familie zu unterstützen. Als er einen kleinen, herrenlosen Hund findet, der dem Film den Titel leiht, bricht ein Konflikt auf zwischen dem sensiblen Knaben und seiner herzlosen Umwelt. Ebru, eine schöne Transsexuelle in rotem Kleid, leidet unter der Zurückweisung ihrer grossen Liebe, eines jungen Mannes mit Verlobter aus «guter Familie». Hayat, eine Frau aus der Provinz, die inzwischen mit Mann und Kind in Istanbul lebt, trifft nach Jahren ihre grosse Liebe wieder. Esen Isik erzählt in ihrem Spielfilmdebüt drei virtuos in Parallelmontagen miteinander verwobene Geschichten aus dem Istanbul der Gegenwart, die sich alle um Liebe und Freundschaft in einer harten, patriarchalen Gesellschaft drehen. Die 1969 in Istanbul geborene und seit 1990 in der Schweiz lebende Regisseurin wurde für zwei ihrer Kurzfilme – 2000 für «Vaterdiebe» und 2012 für «Du & Ich» – mit dem Schweizer Filmpreis ausgezeichnet. Bereits 2001 hat sie in ihrem Dokumentarfilm «Eine Generation zwischen zwei Welten» drei ineinandergreifende Alltagsgeschichten aus der türkischen Metropole auf die Leinwand gebracht. Ihr neuester Film begeistert durch seine anrührenden Figuren, die sich mit Würde in einer unbarmherzigen Gesellschaft zu behaupten versuchen. Ein Film, der, ohne sentimental zu sein, ans Herz geht und lange im Gedächtnis haften bleibt. «‹Köpek› ist ein beachtlicher Debütfilm und eine der grossen Entdeckungen des diesjährigen Zurich Film Festival. (…) Es ist zutiefst ergreifend, mit wie viel Gefühl die Regisseurin ihre Alltagsgeschichten von enttäuschter Liebe erzählt, die in der Atmosphäre urbaner Kälte in brutale Gewalt münden. Ein pessimistisches Bild der türkischen Metropole zeichnet Isik, deren Schönheit die Protagonisten nur aus der Ferne, wie von Postkartenbildern, erahnen können. Ein wuchtiges Werk von grosser Unmittelbarkeit.» Susanne Ostwald, NZZ
Premiere in Anwesenheit der Regisseurin Esen Isik.