
Hallå hallå
Regie: Maria Blom
Darst.: Maria Sid, Johan Holmberg, Ann Petrén, Calle Jacobsson, Gunilla Nyroos, Tomas Laustiola, Tina Råborg, Karin Ekstöm, Hugo Emretsson u.a.
Die Krankenpflegerin Disa ist Ende Vierzig, Mutter zweier halbwüchsiger Töchter und seit kurzem geschieden. Unglücklicherweise ist sie noch kurz vor der Trennung ihrem Ehemann Laban von Stockholm in die Kleinstadt Falun in der nordschwedischen Provinz gefolgt. Während sich Laban sein Leben mit einer neuen jungen Frau eingerichtet hat, hängt Disa immer noch an ihrem Ex – und bekommt von ihrer nervigen Mutter gute Ratschläge und am Arbeitsplatz im Spital von der fiesen Chefin Knüppel zwischen die Beine. Mitten in diesen Turbulenzen lernt Dita den charmanten Kent kennen, ein Mannsbild mit sieben Kindern von vier Ex-Frauen. Acht Jahre nach ihrem Erfolg mit der tragikomischen Familienstory «Zurück nach Dalarna» meldet sich die Schwedin Maria Blom mit diesem herzerwärmenden Film um eine liebenswerte Loserfigur zurück. Diese muss vor allem im Umgang mit dem anderen Geschlecht viel einstecken – etwas, das man so zwar schon öfter im US-Independent-Kino gesehen hat, dort aber meist in männlicher Ausführung. Hier aber scheint die vom finnischen Schauspielstar Maria Sid verkörperte Disa wie der umgekehrte Beweis für das Stereotyp von Schweden als einem von starken Frauen bevölkerten Land. Zwar ist Disa auf den ersten Blick das pure Gegenteil einer Powerfrau, aber sie erweist sich als enorm lebenstüchtiges Wesen – schliesslich sind im 21. Jahrhundert auch nicht alle Schwedinnen so cool und souverän wie Lisbeth Salander. «Mit das Schönste an dieser Selbstfindungskomödie ist die realistische Darstellung der Beziehung zwischen Disa und Kent. Anders als in handelsüblichen romantischen Komödien geht es nämlich nicht darum, wie und wann sich die beiden kriegen. Hier treffen zwei erwachsene Menschen aufeinander und nicht zwei sexuelle Notstandsgebiete, und es spielt auch keine Rolle, ob sich die beiden überhaupt verlieben. Wenn Disa von Kent etwas lernen will und kann, dann ist es das Loslassen – und die Erkenntnis, dass Lebensfreude wichtiger ist, als es jedem recht zu machen.» Gaby Sikorsky, programmkino.de