
Amateur Teens
Regie: Niklaus Hilber
Darst.: Fabrizio Borsani, Annina Walt, Chiara Carla Bär, Luna Wedler, Benjamin Dangel, Jérôme Humm, Zoë Pastelle Holthuizen, Fayrouz Gabriel u.a.
Selim ist in seine Klassenkameradin Sabrina verliebt; Sabrinas beste Freundin Milena gibt sich cool und ist stolz auf ihre Erfolge bei älteren Typen; Lara ist neu in der Klasse von Selim, Sabrina und Milena an einer Zürcher Sekundarschule. Sie kämpft gegen ihren Status als Aussenseiterin ohne Zugang zur Clique der Mädchen, die so gnadenlos sind mit ihren Urteilen bezüglich Style, Gos und No-Gos. So sucht Lara die Nähe zum schüchternen Jan, der aber zögert, denn er möchte gegenüber seinen Kollegen – allen voran gegenüber dem grossmäuligen Adi – nicht als Verlierertyp dastehen, der sich mit einem Mauerblümchen einlässt. Der Zürcher Regisseur und Drehbuchautor Niklaus Hilber erzählt in seinem dritten Spielfilm von der gnadenlosen Hackordnung, die unter Teenagern herrscht. Klug in kleinste Einzelszenen fragmentiert, in fünf Kapitel aufgeteilt und von der Kamera Tobias Denglers («Der Kreis») kongenial begleitet, ist «Amateur Teens» ein Jugenddrama von verstörender Intensität, wie man das so noch kaum in einem Schweizer Film erlebt hat. Sein bewusst zweideutig-schlüpfriger Titel zielt präzise und unerbittlich auf die zunehmende Pornografisierung des Alltags, die bisweilen fatalen Folgen von Social Media und ihre Auswirkungen auf das Beziehungsleben von Jugendlichen, die gerade ihre Sexualität zu erkunden beginnen. «Ein fein beobachtetes Porträt heutiger Jugendlicher. Die Nahaufnahmen vermitteln einem das Gefühl, selbst in der Runde der Teenager zu sitzen (…). Die Leistungen der jungen Darsteller und Darstellerinnen sind bemerkenswert, die Montage ragt heraus. Niklaus Hilber (…) will Dilemmata, Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten. Deshalb gibt es in ‹Amateur Teens› auch keinen Helden, der es am Ende schafft oder der scheitert, sondern viele Figuren, die viel zu lernen haben.» Denise Bucher, NZZ am Sonntag