
Der Leichenverbrenner (Spalovač mrtvol)
Regie: Juraj Herz
Darst.: Rudolf Hrušínský, Vlasta Chramastová, Jana Stehnová, Miloš Vognič, Ilja Prachař, Zora Božinová, Eduard Kohout, Jiří Lír, Dimitrij Rafalský u.a.
Prag, Ende der 1930er-Jahre. Karl Kopfrkingl führt ein perfektes Leben: Alles darin ist sauber und hat seinen Platz. Er liebt seine Arbeit im Krematorium so innig wie seine Familie. Die Machtübernahme durch Nazi-Deutschland eröffnet ihm unerreichbar geglaubte Aufstiegschancen. Dummerweise ist seine Frau Halbjüdin und sein Sohn mit Juden befreundet. Doch das lässt sich lösen … Rudolf Hrušínský, einer der populärsten tschechischen Schauspieler seiner Zeit, der 1956 in der Verfilmung als braver Soldat Schwejk international bekannt wurde, verkörpert hier den opportunistischen und psychopathischen Karl Kopfrkingl. Und der Kameramann Stanislav Milota wurde am Festival des Fantastischen Films von Sitges für seine unheimlich-grossartige Arbeit ausgezeichnet. Ebenso wie die französische Nouvelle Vague ist das Kino des Prager Frühlings ein «cinéma copain», so sieht man Hrušínský in Filmen von Jiří Menzel und Menzel in einer Nebenrolle als Herr Dvořák in «Der Leichenverbrenner». «Die Form, wie hier das Abgründige in der menschlichen Seele in einen kausalen Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gebracht wird, damit es sich bis zum visionären Wahn steigern kann, weist den Film als eines der progressivsten ästhetischen Experimente der Tschechischen Neuen Welle in den Sechzigerjahren aus.» Film.at