Die Liebe einer Blondine (Lásky jedné plavovlásky)

CSR 1965, 80 min, 35 mm, O/d-f
Regie: Miloš Forman
Darst.: Hana Brejchová, Vladimír Pucholt, Vladimír Menšík, Ivan Kheil, Jiří Hrubý, Milada Ježková, Josef Šebánek, Marie Salačová, Josef Kolb u.a.

Andula arbeitet in einer Schuhfabrik in einem Prager Vorort und lebt zusammen mit den Frauen ihrer Brigade im lokalen Wohnheim. Die Wochenenden in der Provinz sind todlangweilig, doch dann organisiert der Parteisekretär einen Tanzabend mit den Männern einer Reservistenkolonne. Andula verliebt sich dabei in Milda, den Klavierspieler aus Prag. «Formans zweiter Film ist ein kleines Glanzstück. Die Geschichte ist wegen ihrer Einfachheit schon fast klassisch: Eine hübsche Blondine trifft einen jungen Pianisten, zusammen verbringen sie eine glückliche Liebesnacht. Doch als sie die Affäre ernster nimmt als er und unangemeldet bei seinen Eltern auftaucht, sind alle entsetzt. Er sieht sich in der Falle, sie fühlt sich verraten, und die Eltern sehen beide Seiten nacheinander – am Ende weiss niemand mehr, was er denken soll, weil sich niemand mehr nach irgendwelchen Regeln verhält. Viel von Formans Humor entwickelt sich aus der Tatsache, dass die Figuren wie scheue Nachttiere in die Welt starren, immerzu bereit, sich zu verteidigen, wobei ihnen ständig das Wasser abgegraben wird durch die Entdeckung, dass Menschen nie das sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Forman setzt grösstenteils Laiendarsteller ein, lässt sie improvisieren, verfeinert dann, formt und perfektioniert alles und erreicht so etwas unbeschreiblich Exaktes, Berührendes und Lustiges.» Tom Milne, Time Out Film Guide