Amour

AT/FR/DE 2012, 125 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Michael Haneke
Darst.: Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert, Alexandre Tharaud, William Shimell, Ramón Agirre, Rita Blanco u.a.

Georges und Anne, ein wohlsituiertes Ehepaar um die achtzig, leben seit Jahrzehnten zusammen und sind sich noch immer in Liebe verbunden. Vor ihrer Pensionierung waren beide als Lehrer für klassische Musik tätig. Ihr Leben in ihrer geräumigen Pariser Altbauwohnung wird nicht nur durch ihre Liebe zueinander, sondern auch durch ihre Liebe zur Musik bereichert – auch ihre erwachsene Tochter, die im Ausland lebt, ist Musikerin. Eines Tages erleidet Anne einen Schlaganfall und muss ins Spital. Trotz ärztlicher Bemühungen bleibt sie halbseitig gelähmt. Als sie wieder nach Hause kommt, wird sie von Georges mit bedingungsloser Hingabe gepflegt. Aber ihr sich zunehmend verschlechternder Zustand stellt die Liebe beider schliesslich auf eine harte Probe. Jean-Louis Trintignant war schon seit fast zehn Jahren nicht mehr als Schauspieler aktiv, und auch Emmanuelle Riva war entschlossen, sich in den Ruhestand zu begeben, als Michael Haneke beide beschwor, als Protagonist:innen in dieser «schwierigen» Geschichte zu agieren. Jan Schulz-Ojala schreibt in Die Zeit: «Der 81-jährige Trintignant und die 85-jährige Riva, deren Karrierehöhepunkte aus einer Zeit stammen, als Wohnungseinrichtungen wie die von Georges und Anne noch üblich waren, spielen ihre todesnahen Rollen mit – wenn man das so sagen darf – atemberaubender Genauigkeit. Und geführt von einem Regisseur, dessen Werk sich von Film zu Film in immer gelassenere Höhen schraubt. (…) So ist dieser Film mit dem so schlichten wie selbsterklärenden Titel ‹Amour› so leise, so ökonomisch, so präzise, so grossartig inszeniert, bis er irgendwann zu Ende ist. Er erzählt von jenem Lebensabschnitt namens Alter, in dem die Realität des Sterbenmüssens unausweichlich wird. Von einer Fürsorge auch, die dem verbrauchten Begriff entschieden ins Transzendente entwächst. Vom Entschluss, füreinander da zu sein bis zum Ende.» «Amour» feierte seine umjubelte Premiere an den Filmfestspielen von Cannes 2012, wo er mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Es folgten zahlreiche weitere internationale Preise, darunter der Oscar für den besten fremdsprachigen Film.