
Dior and I
Regie: Frédéric Tcheng
Mitw.: Raf Simons, Grace Coddington, Marion Cotillard, Isabelle Huppert, Marc Jacobs, Jennifer Lawrence, Sharon Stone, Donatella Versace u.a.
Nach der unrühmlichen Entlassung von John Galliano bei Dior übernimmt der belgische Designer Raf Simons, der zuvor als Kreativdirektor bei Jil Sander tätig war, Anfang April 2012 dessen Nachfolge. Für Simons eine ungeheure Herausforderung – einerseits soll er sich dem Stil des Traditionshauses Dior verpflichten, anderseits wird erwartet, dass er das Modehaus mit eigenen Ideen modernisiert. Dazu muss er seine erste Haute-Couture-Kollektion innerhalb der wahnwitzig kurzen Frist von acht Wochen fertigstellen, da der Termin für die Präsentation bereits feststeht – in der Regel sind es mindestens vier Monate. «Dior and I» gewährt nie gesehene, private Einblicke in die vielschichtige Welt des Modehauses Dior und einen einmaligen Blick hinter die Kulissen der verschiedenen Ateliers mit ihren teils langjährigen Mitarbeiterinnen – alles perfekt eingespielte Teams, die mit Herzblut am Werk sind. Regisseur Frédéric Tcheng hat sich bereits mit den Modedokumentationen über Modeschöpfer Valentino «Valentino: The Last Emperor» und die Stylistin Diana Vreeland «Diana Vreeland: The Eye Has to Travel» einen Namen gemacht. «Ähnlich wie Raf Simons in seiner Mode für Dior verwebt Tcheng das Jetzt geschickt mit der Vergangenheit: So springt ‹Dior and I› zwischen biografischen Details, Originalaufnahmen von Christian Dior und emotionsgeladenen Live-Szenen des Laufsteg-Countdowns hin und her. (…) In anderthalb Filmstunden lernt man Simons besser kennen: Wirkt er bei der ersten Begegnung mit den Direktricen im Herzen der Marke, dem Couture-Atelier, noch zurückhaltend, sieht man ihn wütend, als beim Fitting kein Kleid pünktlich vorgeführt wird, und vor Showbeginn so aufgewühlt, dass ihm die Tränen kommen. Momente wie diese – so intim, persönlich und ganz nah dran am kamerascheuen Belgier – Regisseur Tcheng gelang es, sie in berührenden Nahaufnahmen einzufangen.» Marie Hein, Vogue