Star

RUS 2014, 128 min, DCP, O/d-f
Regie: Anna Melikyan
Darst.: Juozas Budraitis, Tinatin Dalakishvili, Severija Janushauskaite, Gosha Kutsenko, Aleksandr Sheyn, Andrei Smolyakov, Pavel Tabakov u.a.

Mascha ist eine lebenslustige junge Frau. Sie ist hübsch, doch sie meint, ihr Körper würde nicht dem entsprechen, was die Medien und die Werbung ihr und Tausenden von jungen Frauen in der ganzen Welt als Ideal vorführen. Also macht sie sich eine Liste mit den Dingen, die sie an sich ändern möchte: Ohren anpassen, Beine begradigen, Busen auspolstern, Lippen aufpumpen. In einem Nachtclub, wo sie als Meerjungfrau arbeitet, trifft sie Kostia, den Sohn eines Moskauer Oligarchen. Der Junge flieht aus dem goldenen Käfig des Elternhauses, um das wahre Leben zu spüren. Bald landet dort auch Rita, die berechnende Stiefmutter von Kostia. Die Lebenswege dieser drei verschiedenen Menschen kreuzen sich auf überraschende Weise. Anna Melikyan, deren mit Preisen überhäufter Erstling «Rusalka» 2008 im Kinok zu sehen war, erzählt mit leisem Schalk vom Schönheitswahn unserer Gegenwart, und sie tut dies in städtischen Dekors, die von der Zerrissenheit der Gesellschaft künden. Es gibt nicht viele Filmschaffende, die die Architektur noch so direkt sprechen lassen wie die Russin, die nah am Alltag bleibt, gleichzeitig das Märchenhafte liebt und es versteht, den Finger auf die wunden Punkte ihrer Umgebung zu legen. Wie in «Rusalka» kommt auch hier eine Art menschliche Fee zur Welt, die versucht, sich anzupassen und dabei Gefahr läuft, sich selber zu verlieren. «Rusalka» ist ein weiteres starkes Kinostück aus Russland: Es trifft mit seinem Thema die ganze Welt. «‹Star› ist ein berührender Film über das Zwischenmenschliche und eine kritische Auseinandersetzung mit heutigen Schönheitsidealen. Angesiedelt im modernen Moskau lässt sich der Film gleichzeitig als Märchen und Tragikomödie verstehen.» Berliner Filmfestivals