
Das persische Krokodil
Regie: Houchang Allahyari, Mazyiar Moshtagh Gohari
Zwei Wildhüter kommen in eine entlegene Gegend im südlichen Iran, nahe der pakistanischen Grenze, wo sich nach heftigen Regenfällen ein Krokodil in ein betoniertes Auffangbecken verirrt hat und darin gefangen ist. Der Job der beiden Beamten ist es nun, das Tier einzufangen, um es danach in die Freiheit zu entlassen. Das klingt einfach, ist in Wirklichkeit aber ein lebensgefährliches Unterfangen, denn beim Krokodil handelt es sich um ein vier Meter langes, kraftstrotzendes Exemplar und die Männer – beobachtet von gut gemeinte Ratschläge äussernden Dorfbewohnern – haben für ihre Aufgabe nur einfachste Hilfsmittel zur Verfügung. Ein so archetypischer wie titanischer Kampf zwischen Mensch und Tier beginnt, der voller witziger Momente ist. «Dem Krokodil ist beim besten Willen nicht leicht zu helfen. Dass zwei Umweltschützer das stattliche Exemplar dennoch aus seiner Not zu befreien versuchen, liefert das so schlichte wie fesselnde Drama dieses filmischen Kleinods. (…) Es lässt sich darüber spekulieren, wie sehr sich der Sauriernachfahre überhaupt seiner misslichen Lage bewusst ist. Die Sympathien des Zuschauers sind diesem jedenfalls sicher, und mit jeder Runde, in der es sich widersetzt, steigt der Respekt. Seine physische Stärke scheint irgendwann nur dazu da zu sein, die Unbedarftheit der Gegenseite noch zu unterstreichen. Ein Aspekt, dem der Film einige sehr komische Momente abgewinnt. Auf der Diagonale 2013 wurde der Film zu Recht als beste Kurzdoku gewürdigt. Allahyari selbst weist gerne darauf hin, dass die Regie zu einem Gutteil auf das Konto des Krokodils geht.» Dominik Kamalzadeh, Der Standard