
Pepe Mujica – el Presidente
Regie: Heidi Specogna
Mitw.: Pepe Mujica, Lucía Topolansky, José Mujica u.a.
Die aus Biel gebürtige Heidi Specogna hat sich in ihrer langen Karriere als Regisseurin von Dokumentarfilmen schon mehrfach mit Lateinamerika beschäftigt, so etwa in «Tania – La Guerrillera» (über Tamara Bunke, Che Guevaras Gefährtin in Bolivien), «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» (über den jungen Guatemalteken, der als Angehöriger der US-Army der erste Gefallene im Irak-Krieg war) oder in «Tupamaros». In letzterem porträtierte Heidi Specogna die gleichnamige Stadtguerilla, die in den 1960er-Jahren in Uruguay eine Revolution nach kubanischem Vorbild anstrebte. Der Versuch scheiterte; 1973 putschte sich eine Militärjunta an die Macht, die Uruguay bis 1985 mit Terror überzog und zum Land mit dem prozentual höchsten Anteil von Gefängnisinsassen in Amerika machte. Zu den Unzähligen, die damals im Gefängnis sassen, gehörten auch der 1935 geborene Agronom José Alberto Mujica Cordano, besser bekannt als Pepe Mujica, und seine neun Jahre jüngere Gefährtin, die Architektin Lucía Topolansky. Als Mitbegründer der Tupamaros waren beide 14 Jahre lang inhaftiert und kamen erst mit der Rückkehr Uruguays zur Demokratie frei. Im Jahr 1989 gehörten Mujica und Topolansky dann zu jenen, die aus den ehemaligen Tupamaros eine politische Partei schufen, die erfolgreich an den Wahlen teilnahm – so erfolgreich, dass Mujica und Topolansky 1994 ins nationale Parlament gewählt und Mujica 2010 Staatspräsident wurde. Ein Jahr vor Ablauf von Mujicas Amtszeit im Januar 2015 wandte sich Lucía Topolansky – inzwischen Senatspräsidentin – in einem Brief an Heidi Specogna und fragte sie an, ob sie nicht Lust hätte, noch einmal einen Film mit ihnen zu realisieren und ihren Mann in seinen letzten Monaten als Präsidenten zu begleiten. Heidi Specogna nahm das ungewöhnliche Angebot gerne an. Herausgekommen ist ein so humorvolles wie einfühlsames Porträt über den wohl
ungewöhnlichsten Spitzenpolitiker der Welt.
Premiere am 7. Mai in Anwesenheit der Regisseurin Heidi Specogna. Das Gespräch führt der Filmjournalist Geri Krebs.