Heute
Boyhood
Regie: Richard Linklater
Darst.: Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke, Elijah Smith, Lorelei Linklater, Steven Chester Prince, Bonnie Cross, Sydney Orta, Libby Villari u.a.
Regisseur Richard Linklater, bekannt geworden durch die (Liebes-)Trilogie «Before Sunrise», «Before Sunset» und «Before Midnight», erzählt in «Boyhood» vom Erwachsenwerden der Geschwister Mason und Samantha, verteilt über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Ihre Mutter, die alleinerziehende Olivia, lebt bereits vom Vater der Kinder getrennt, als die Handlung beginnt. Linklater filmte zwischen 2002 und 2013, immer ein paar Tage im Jahr, stets mit denselben Schauspielern, die man auf diese Weise im Zeitraffer altern und reifen sieht. Ellar Coltrane und Lorelei Linklater, die Tochter des Regisseurs, waren als Mason und Samantha bei Drehbeginn acht Jahre alt; am Ende des Films sind sie junge Erwachsene. Sie spielen ihre Rollen ebenso phänomenal wie Patricia Arquette als Mutter und Ethan Hawke als Vater in diesem filmischen Juwel. «Es ist, als schaute man das Leben selbst. Die kleinen, feinen Beobachtungen bilden im Zusammenspiel ein facettenreiches Panorama des Daseins. Markierungen am Türrahmen – gemacht zur Grössenmessung der aufwachsenden Kinder –, die beim Umzug überstrichen werden müssen. (…) Es gibt beinahe nichts, was Linklaters Blick entgangen wäre, und obschon er nur vereinzelt wahre Zeitgeschichte streift, (…) zeigt er doch, dass die Erde sich weiterdreht, etwa an neuen Gadgets und Kommunikationswegen. Geradezu en passant entsteht dabei auch ein Bild der heutigen USA und ihrer spezifischen Mentalität, wozu Themen wie Mobilität, (…) Religiosität oder der Umgang mit Waffen gehören. (…) Ein singuläres Meisterwerk, (…) mit dieser fiktionalen Langzeitbeobachtung hat Richard Linklater ein völlig neues Genre geschaffen, (…) das Filmgeschichte schreiben wird.» Susanne Ostwald, NZZ
Mit einer Einführung durch den Soziologen und Sozialpsychologen Harald Welzer.
Mit Unterstützung der Haniel Stiftung.
