Babylon 2

CH 1993, 91 min, DCP, D/F
Regie: Samir
Mitw.: Carlos Leal, Miklós Gimes, Saïda Keller-Messahli, Luana Cea u.a.

29 Jahre nach Alexander J. Seilers Klassiker «Siamo italiani» porträtiert Samir im ersten digitalen Dokumentarfilm, der in der Schweiz realisiert wurde, das Leben von italienischen und spanischen Secondos und Secondas, aber auch von jungen Erwachsenen anderer Länder, die in der Schweiz aufwuchsen und heute im Bereich von Kultur, Medien oder Sport tätig sind. Zu ihnen gehören etwa Carlos Leal, Miklós Gimes, Saïda Keller-Messahli oder die Basler Rapperin Luana Cea. Und so vielfältig wie diese Lebensgeschichten ist auch die formale Gestaltung dieses flimmernden Gruppenporträts: Splitscreens, Animationen, Überlagerungen von Bildern wechseln mit konventionellen Interviews und hervorragendem Archivmaterial. Was Samir aktuell in «Iraqi Odyssey» perfektioniert hat, probierte er hier erstmals in einem Dokumentarfilm aus. «Für mich ist die Schweiz ein Land der Mitte. Ich finde es aber verrückt, dass wir nicht positiv mit der Tatsache umgehen, dass in diesem Land, das an sich schon mit verschiedenen Kulturen durchmischt ist, jeder Fünfte Ausländer ist. Wir haben eine Basis für eine offene Art des Zusammenlebens verschiedener Kulturen. Die Schweiz hat in dieser Hinsicht wirklich eine geniale Position. Deshalb wollte ich keinesfalls einen larmoyanten Film drehen nach dem Motto: Ach, wie schlimm ist alles. Ich habe bewusst einen positiven Film gemacht, der zeigt, wie sich Ausländer-Kids eingerichtet haben und in welche Richtung die Entwicklung weitergehen könnte.» Samir in einem Interview mit der Tessiner Zeitung, 1993

 

Nach der Vorstellung führt Annina Wettstein, Attachée de programme Solothurner Filmtage, das Gespräch mit Cutter Ronnie Wahli.