X+Y

GB 2014, 111 min, DCP, E/d-f
Regie: Morgan Matthews
Darst.: Asa Butterfield, Rafe Spall, Sally Hawkins, Eddie Marsan, Jo Yang, Martin McCann, Jake Davies, Alex Lawther, Alexa Davies, Orion Lee u.a.

Er spricht kaum, ist stets in sich gekehrt und hat eine obsessive Vorliebe für fixe Strukturen und gleichbleibende Abläufe: Nathan ist offenbar ein autistisches Kind, doch es ist schliesslich sein Vater, der die Zuneigung des Jungen gewinnt und auch dessen mathematische Hochbegabung erkennt. Kaum haben sich Nathans Eltern mit dieser Erkenntnis angefreundet, stirbt der Vater im Beisein Nathans bei einem Autounfall. So muss Nathan fortan mit der Mutter, die er stets ablehnte, klarkommen – doch diese schafft es mit viel Geduld, einen liebevollen Zugang zu ihm zu finden. Mit Hilfe seines Lehrers Mr. Humphreys wird Nathan weiter gefördert. Dieser ist es auch, der ihn ermuntert, sich für die International Mathematical Olympiad IMO anzumelden, die in der taiwanesischen Hauptstadt Taipei stattfindet. Hier, unter der Anleitung des charismatischen Mathematik-Coaches Richard, lernt Nathan nicht nur, sich in ein Team einzufügen, sondern auch die erste Liebe kennen – und ist ein anderer, als er nach England zurückkehrt. Bereits im Dokumentarfilm «Beautiful Young Minds» hatte der britische Regisseur Morgan Matthews 2007 das Thema IMO aufgegriffen, das er nun geschickt in seinen ersten Spielfilm integriert. Mit Sally Hawkins als Mutter und Eddie Marsan als Richard ist hier das Protagonistenpaar aus «Happy-Go-Lucky» von Mike Leigh mit von der Partie. In seiner Warmherzigkeit erinnert «X+Y» denn auch an den britischen Altmeister. «Morgan Matthews’ Film vom jungen Mathematik-Genius, der erst nach und nach begreift, dass (…) Beziehungen mit anderen Menschen anders funktionieren als mathematische Formeln, geht voll ans Herz. Zwar werden böswillige Kritiker und Mainstream-Kinogänger (…) nun bei ‹X+Y› gleich auf ‹Rain Man› von Barry Levinson oder ‹A Beautiful Mind› von Ron Howard verweisen. Doch selbst unter dem Aspekt von solch wenig zutreffenden Vergleichen ist Morgan Matthews’ Spielfilmdebüt ein grossartiges Drama mit durchaus eigener Handschrift.» Joe Leydon, Variety