Les combattants

F 2014, 98 min, DCP, F/d
Regie: Thomas Cailley
Darst.: Adèle Haenel, Kévin Azaïs, Antoine Laurent, Brigitte Roüan, William Lebghil, Thibaut Berducat, Nicolas Wanczycki, Frédéric Pellegeay u.a.

Der 18-jährige Arnaud hat nach dem Tod der Mutter zusammen mit seinen Brüdern viel Arbeit in der väterlichen Schreinerei. Es ist Sommer in diesem Provinznest in den Landes de Gascogne an der südfranzösischen Atlantikküste, und Arnaud würde lieber ein lockeres Leben führen als sich abzurackern, während andere Ferien haben. Da lernt er bei einem Montageauftrag für ein Poolhäuschen die toughe Madeleine kennen, eine kraftstrotzende junge Frau, die so ganz anders ist als er und die ihn mit ihren frechen Sprüchen und ihrer herausfordernden Art provoziert. Madeleine ist eine Kämpferin und Extremsportlerin. Weil sie überzeugt ist, dass man sich auf eine herannahende Katastrophe vorbereiten müsse, ist es ihr grösster Wunsch, in eine Eliteeinheit der Armee aufgenommen zu werden, die gerade ein sommerliches Trainingscamp in der Gegend anbietet. Mit grosser Präsenz verkörpern der bei uns kaum bekannte Kévin Azaïs und Adèle Haenel, die vor Jahresfrist eine fulminante Rolle in Katell Quillévérés «Suzanne» innehatte, dieses ungleiche Paar. Regisseur Thomas Cailley legt ein grossartiges, energiegeladenes Debüt vor, das sich über alle möglichen Schranken hinwegsetzt. «Nicht nur das Spiel mit Geschlechterrollenstereotypen beherrscht Thomas Cailley perfekt, sondern mit ebenso grosser Frechheit und Frische spielt er in seinem charmanten Erstling mit den Filmgenres. In einem Land, in dem die Zuordnung alles ist (ein Platz für alles und alles an seinem Platz), switcht Cailley virtuos zwischen romantischer Komödie, Sozialdrama und Abenteuerfilm mit apokalyptischem Touch, lässt vorgefertigte Identitäten in die Luft fliegen und bietet seinen Figuren die Möglichkeit, ihren Platz selber zu wählen, was ein wahrer Genuss ist. Dabei erweist sich ‹Les combattants› als phänomenaler Schrei der Wut, der seinen Autor zweifellos noch sehr lange und sehr weit tragen wird.» Jacky Goldberg, Les Inrockuptibles