Zu Ende leben

CH 2014, 95 min, DCP, Dialekt
Regie: Rebecca Panian
Mitw.: Tom Niessl, Kurt Aeschbacher, Dimitri, Franz Hohler, Gottfried Honegger, Pedro Lenz, Katharina Hoby-Peter, Christian Gfeller u.a.

Der 51-jährige Tom Niessl ist ein lebensfroher und energiegeladener Mensch. Als gelernter Motorradmechaniker betreibt er seit Jahren in Wetzikon einen Fahrrad-Shop. Eines Tages wird bei ihm ein unheilbarer Hirntumor diagnostiziert. Doch anstatt sich zurückzuziehen, beginnt Tom, sein Leben nochmals voll zu geniessen. Er übergibt sein Geschäft an seinen Bruder, lebt mit ihm und dessen Kindern in seinem Haus in Wetzikon und macht nur noch das, wozu er wirklich Lust hat. Die junge Regisseurin Rebecca Panian, Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste, begleitet in ihrem ersten langen Kinodokumentarfilm, der am Zurich Film Festival 2014 den Publikumspreis gewann, diesen bewundernswert optimistischen Mann während einiger Monate und wird dabei selber zu einem Teil seiner Familie. Gleichzeitig folgt sie auch dem Holzfäller Thomas Flückiger und dem Schreiner Christian Gfeller. Man sieht, wie ein Baum gefällt, das Holz verarbeitet und wie gegen Ende das Gebaute von einem kleinen Mädchen bemalt wird – wobei sich erst am Ende des Films erschliesst, was der Mann gebaut und das Mädchen bemalt hat. Zwischen diese mit grosser Sensibilität gefilmten Szenen legt Rebecca Panian Auszüge aus Interviews mit Schweizer Prominenten (u.a. Franz Hohler, Pedro Lenz und Kurt Aeschbacher) und medizinischen Fachleuten (u.a. Roland Kunz), die über den Tod reflektieren. Rebecca Panians Gedanken und jene der Interviewten sind 2013 bereits im Buch «Zu Ende denken» erschienen, einem gemeinschaftlichen Projekt von Rebecca Panian und der Journalistin Elena Ibello, die für die Fachgesellschaft Palliative Care arbeitet. «Es mag paradox klingen, aber ich bin überzeugt: Unser ‹normales› Verhalten, das Verdrängen des Todes, bringt uns nicht mehr Lebensqualität, sondern nimmt sie uns. ‹Die Angst vor dem Tod hält uns nicht vom Sterben ab, sondern vom Leben.› Dieser Spruch drückt in einfachen Worten aus, warum ich diesen Film machen wollte.» Rebecca Panian

 

Premiere am 17. April in Anwesenheit der Regisseurin Rebecca Panian. Das Gespräch führt Pia Hollenstein, Präsidentin qualitépalliative und Mitglied des Patronatskomitees Palliative Ostschweiz. Weitere Vorstellungen folgen im Mai.