
Abessinienflug
Regie: Walter Mittelholzer
Mittelholzer und seine Crew flogen im Februar 1934 über die Alpen – Athen – Jerusalem – Tel Aviv – Kairo – Assuan mit einem Abstecher über Petra nach Addis Abeba. Mittelholzer flog die 7’118 Kilometer in rund 46 Flugstunden. Ziel des Abessinienflugs war ein Flugzeugtransport an den Hof des äthiopischen Kaisers Haile Selassie, dem Mittelholzer eine dreimotorige Fokker überbrachte. Nebst der Dokumentation des Hinfluges mit vielen Luftbildern filmt Mittelholzer den Kaiser Haile Selassie, seinen Hof und das Militär. Darüber hinaus besucht er verschiedene Stämme – die Itu, die Dankali und die Somali – im Süden Äthiopiens und gibt einen spannenden Einblick in den damaligen äthiopischen Alltag. «Abessinienflug» ist Mittelholzers erster Tonfilm und gilt als ein Höhepunkt der zeitgenössischen Reiseverfilmung. Erstmals machte Mittelholzer nicht alles selbst, sondern wurde von einem Filmteam mit Kameramann Emil Berna und Tontechniker Xaver Schuler begleitet. Der Film wurde von der Firma Praesens produziert, deren Teilhaber Mittelholzer war. In Berlin und Wien wurde «Abessinienflug» als vorbildlicher Reisefilm gefeiert. Ernst Lubitsch kaufte ihn für Paramount und wertete ihn unter dem Titel «Wings over Ethiopia» in 350 Kopien in den USA aus.