
Dancing Arabs
Regie: Eran Riklis
Darst.: Tawfeek Barhom, Ali Suliman, Yaël Abecassis, Marlene Bajali, Laëtitia Eïdo, Razi Gabareen, Norman Issa, Daniel Kitsis u.a.
Eyad, ein junger Palästinenser in Israel oder «israelischer Araber» wie Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft auch genannt werden, erhält die Möglichkeit, nach Jerusalem auf die beste Schule des Landes zu gehen. Doch diese ist jüdisch und Eyad der einzige Palästinenser weit und breit. Dort findet er einen Halt in Naomi, einer jüdischen Klassenkameradin. Die beiden verlieben sich, müssen ihre Beziehung aber geheim halten. Dann lernt Eyad den Jungen Yonatan kennen, der an tödlicher Muskelatrophie leidet. Er hilft Yonatans Mutter, ihn zu pflegen, und wird Teil der Familie. Als er eines Tages bemerkt, dass er Yonatan ähnlich sieht, beginnt er dessen Identität anzunehmen. Denn mit einem jüdischen Pass ist plötzlich alles anders … Basierend auf dem gleichnamigen, 2002 erschienenen Roman von Sayed Kashua, einem arabisch-israelischen Bestsellerautor, erzählt «Dancing Arabs» vom Konflikt, den israelische Araber aushalten müssen: Obwohl sie israelische Staatsbürger sind, werden sie in Israel diskriminiert, und seitens ihrer in den Palästinensergebieten lebenden Landsleute schlägt ihnen Misstrauen entgegen. Nach «The Syrian Bride» (2004), «Lemon Tree» (2008) und «The Human Resources Manager» (2010) ist «Dancing Arabs» bereits der vierte Film des israelischen Regisseurs Eran Riklis, der bei uns ins Kino kommt. «Riklis zeichnet hier überzeugend das Porträt eines Jungen, der (…) mit seiner kulturellen Identität und deren Ablehnung durch seine Umgebung zu kämpfen hat. Diesem Konfliktthema hat sich Riklis schon mehrmals zugewandt, zuletzt in ‹Lemon Tree›. (…) Seine Bilder zeigen immer wieder – mal offensichtlich, dann wieder unauffällig – das Ausmass an Rassismus, durch das der Junge hindurch muss. Gleichzeitig setzt Riklis seinen Ton aber eher bittersüss an. Man kann erstaunlich viel lachen in ‹Dancing Arabs›. Und genau diese Mixtur macht den Film so einzigartig.» Beatrice Behn, kinozeit.de