Heute
The Homesman
Regie: Tommy Lee Jones
Darst.: Hilary Swank, Tommy Lee Jones, Grace Gummer, Miranda Otto, Sonja Richter, Jo Harvey Allen, Barry Corbin, David Dencik u.a.
Mary Bee Cuddy (Hilary Swank) ist eine alleinstehende Farmerin aus den Nebraska Territories. Im Jahr 1850 erklärt sie sich bereit, drei psychisch kranke Frauen zurück nach Iowa und zu ihren Familien zu bringen. Als sie unterwegs einen Mann (Tommy Lee Jones) aus einer ausweglosen Situation rettet, muss er sie dafür auf diesem Weg begleiten. Was vor ihnen liegt, ist unendlich weites, plattes Land, über das ein kalter Wind weht und in dem wirklich keiner länger alleine unterwegs sein will. Im Laufe der Reise ändert sich kaum etwas an diesem Bild: ein wenig der Beige-Ton und natürlich die Witterung. Manchmal legt sich der Wind, und es schneit. Im Wesentlichen gibt es den Horizont, der Himmel von Erde trennt. Trotz dieser vordergründig eintönigen Szenerie ist «The Homesman» ein Western – aber einer, der gründlich mit dessen Mythen aufräumt. Zwar gibt es Pferde, Männer mit breiten Hüten und sogar Indianer – aber einzigartig machen den Film die in nur wenigen Rückblenden evozierten Geschichten der drei kranken Frauen. Sie zeigen die extreme Härte des Lebens im Nirgendwo des Mittleren Westens mit Männern, die hilflos sind und die erkennen müssen, dass ihr Traum vom Westen nicht so süss ist, wie sie ihn sich und ihren Frauen einst ausgemalt haben. Tommy Lee Jones, seit Jahrzehnten bekannt vor allem als Schauspieler und Action-Star («Men in Black») schafft es in seinem zweiten Kinospielfilm, basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage des 1992 verstorbenen Westernschriftstellers Glendon Swarthout, als Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor, die These vom Western als Wahnidee bildstark und erzählerisch packend umzusetzen. «‹The Homesman› ist eine ironische Verkehrung des ‹Horseman›, dringt in die dunklen Nischen des Mythos vor und holt jene Frauen ans Licht, die Amerika tatkräftig (mit)gestaltet haben. Tommy Lee Jones’ Film ist eine Hymne auf sie.» Wolfram Knorr, frame
