Pequeños milagros

Regie: Eliseo Subiela, ARG 1997, 100 min, O/d-f.
Von geradezu entrückter Wesensart ist die scheue Rosalia. Die junge Frau arbeitet als Kassiererin in einem Supermarkt und liest in ihren Arbeitspausen so eifrig Feengeschichten aus Dreigroschenromanen, bis sie schliesslich davon überzeugt ist, selbst eine Elfe zu sein. Tatsächlich verfügt Rosalia über übersinnliche Fähigkeiten und versüsst mit ihren Zaubereien den Alltag der Mittellosen. So hext sie notleidenden Müttern Geldbeutel in die Hände, zaubert der bedürftigen Rentnerin Delikatessen in den Einkaufskorb und verhilft den rumänischen Strassenmusikern mit einem Augenzwinkern zu einem vollen Hut. Sie selbst hingegen führt ein bescheidenes Leben und hat nur einen Wunsch – einen Mann zu finden und Mutter zu werden. Der Ersehnte erscheint in der Gestalt des jungen Physikers Santiago, der in einer Horchstation für extraterrestrische Signale arbeitet und Rosalia heimlich verehrt. In poetischen und stimmungsvollen Bildern erzählt Subiela von der Suche nach der grossen Liebe und dem kleinen häuslichen Glück. Der Regisseur, seit jeher ein Liebhaber des Wunderbaren, entführt die Zuschauerinnen in eine magische Welt, wo sich die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit verwischen. Dabei scheut er sich nicht, die Grenzen zum Kitsch bisweilen nachdrücklich zu überschreiten.