
L’amour est un crime parfait
Regie: Arnaud und Jean-Marie Larrieu
Darst.: Matthieu Amalric, Karin Viard, Maïwenn, Sara Forestier, Denis Podalydès, Marion Duval, Damien Dorsaz, Carl von Malaisé u.a.
Der 40-jährige Marc hat gescheiterte Schriftstellerambitionen hinter sich, doch mit seiner Dozentenstelle für Creative Writing an der Universität Lausanne lebt er nicht schlecht. Er ist nicht verheiratet und ständig von jungen, hübschen Studentinnen umgeben, was er reichlich ausnützt; Affären wechseln sich in rascher Folge ab. Der Winter ist fast zu Ende, doch in der Umgebung von Marcs Wohnchalet, hoch oben in den Bergen, das er mit seiner Schwester bewohnt, liegt noch viel Schnee, als eine von Marcs brillantesten Studentinnen – mit der er ebenfalls kurz zusammen war – spurlos verschwindet. Nun tritt ein junger Inspektor auf den Plan, der die Ermittlungen aufnimmt, und dann taucht da plötzlich auch noch eine geheimnisvolle Frau auf, die behauptet, die Stiefmutter der Verschwundenen zu sein, sich gegenüber Marc aber bald wie eine neue Geliebte verhält. Die Adaption der Gebrüder Larrieu («Peindre ou faire l’amour») von Philippe Djians 2010 erschienenem Roman «Incidences» (Vorkommnisse) ist ein erotisch angehauchter Thriller mit dem grossen Mathieu Amalric in der Rolle des undurchsichtigen Literaturdozenten, der hier erneut zu Hochform aufläuft. «Es gibt Filmemacher, die den Horizont lieben. Die unbegrenzte Weite beflügelt ihre Fantasie. Und es gibt Filmemacher, die es vorziehen, wenn sich vor diesen Ausblick Barrieren schieben, (…) ihr Erzählterrain von Bergen eingefriedet wird. (…) Die Gebrüder Larrieu gehören eindeutig zur zweiten Fraktion; schon von Geburt wegen, denn sie stammen aus den französischen Pyrenäen. (…) Der Grossteil ihres Werkes ist der Erkundung von Bergwelten gewidmet (…) in Geschichten heilsamer Entwurzelung. So auch hier (…) in einem vertrackten Spiel mit der Ambivalenz, in dem viele Abgründe klaffen, dessen spektakuläres Ende sich jedoch in der Horizontalen des Genfersees zuträgt.» Gerhard Midding, Filmbulletin