
Der Imker
Regie: Mano Khalil, CH 2013, 105 min, O/d.
Bereits vor drei Jahren bezauberte der aus Kurdistan stammende Mano Khalil mit seiner liebevoll-ironischen Schrebergartenstudie «Unser Garten Eden» das Publikum. In seinem neuen Dokumentarfilm begleitet er den Mittsechziger Ibrahim Gezer, einen in der Schweiz lebenden Flüchtling aus dem kurdischen Teil der Türkei, der pensioniert werden will, damit er Zeit für seine Bienen hat. Der Mann hat ein falsches Geburtsdatum, das einst von seinem Vater eingefädelt worden war, weil dieser wollte, dass sein Sohn erst dann ins Militär musste, wenn er schon verheiratet war und Kinder gezeugt hatte. Aus dieser absurden Ausgangslage heraus entwickelt sich eine Geschichte voller Traurigkeit und Ironie; sie zeigt einen Mann, der viel Schreckliches erlebt hat. Nun wehrt er sich gegen das Räderwerk einer Sozialbürokratie, die ihn mit stumpfsinnigen Beschäftigungsprogrammen gewissermassen zum Behinderten machen will. Ibrahim Gezer ist ein beeindruckender, um die Bewahrung seiner Würde und Selbstbestimmung kämpfender Mann, mit dem man als Zuschauer intensiv mitleidet.