
Paradies: Liebe
Regie: Ulrich Seidl, A/D/F 2012, 120 min, O/d.
Darst.: Margarethe Tiesel, Peter Kazungu, Inge Maux, Dunja Sowinetz u.a.
Die 50-jährige Wienerin Teresa ist Betreuerin geistig Behinderter; sie hat als alleinerziehende Mutter eine Tochter im Teenageralter. Ihren Urlaub wird Teresa alleine in einem Strandresort in Kenia verbringen; die Tochter wird während dieser Zeit in Obhut ihrer Schwester sein, die sehr religiös ist. «Paradies: Liebe» ist der erste Teil einer Trilogie, in der Ulrich Seidl in Anspielung an Ödön von Horvaths «Glaube, Liebe, Hoffnung» dessen gnadenlos sezierte Träume perspektivloser Kleinbürger der 1930er-Jahre ins Heute überträgt. Seidl, das Enfant Terrible des österreichischen Kinos, wechselt häufig zwischen Dokumentar- und Spielfilmen; mit «Paradies: Liebe» hat er seinen bis anhin wohl unbequemsten Spielfilm geschaffen. Darin ist die von Margarethe Tiesel verkörperte Urlauberin Teresa, die sich von der einsamen Frau zur Sextouristin wandelt, schlicht umwerfend.
Darst.: Margarethe Tiesel, Peter Kazungu, Inge Maux, Dunja Sowinetz u.a.