
Der Blick des Odysseus
Regie: Theo Angelopoulos, GRC/F/I 1995, 176 min, O/d-f.
Darst.: Harvey Keitel, Erland Josephson, Maia Morgenstern, Thanasis Vengos u.a.
Im Zentrum steht A, ein griechischer Filmregisseur aus den USA, der nach langer Abwesenheit in eine Heimat zurückkehrt, die er nicht wiedererkennt. A will in Griechenland seinen neuen Film präsentieren, zudem ist er auf der Suche nach verschollenen Filmrollen griechischer Filmpioniere. Wie ein moderner Odysseus durchläuft er eine Irrfahrt durch diverse Länder des zerrissenen Balkans; ihr vorläufiges Ende findet As Odyssee in Sarajevo, das in der Zeit des Bosnienkrieges unter serbischem Artilleriebeschuss steht. In dieser Hölle findet A schliesslich im Museum die gesuchten Filmrollen. «Der Blick des Odysseus» ist Angelopoulos vielleicht eindrücklichster Film, einerseits wegen der extremen Umstände seiner Entstehung, andererseits wegen der Bilder, die sich für immer einprägen. Etwa jene von den Menschen in Sarajevo, die wegen der Heckenschützen nur bei Nebel spazieren gehen können, oder jene vom Transport einer riesigen Leninstatue auf einem Lastkahn donauabwärts, bei deren Anblick sich Menschen am Ufer bekreuzigen.
Darst.: Harvey Keitel, Erland Josephson, Maia Morgenstern, Thanasis Vengos u.a.