Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens

DE 1922, 95 Min., DCP, D, stumm mit dt. Zwischentiteln, ab 12 Jahren
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Darst.: Max Schreck, Gustav von Wangenheim, Greta Schröder, Georg Heinrich Schnell, Ruth Landshoff, Alexander Granach, John Gottowt, Max Nemetz u.a.

Thomas Hutter lebt glücklich mit seiner Frau Ellen in der norddeutschen Hafenstadt Wisborg. Eines Tages beauftragt ihn ein dubioser Immobilienmakler, nach Transsilvanien zu reisen, um mit Graf Orlok über den Kauf eines Hauses in seiner Heimatstadt zu verhandeln. Ellen ahnt die Gefahr, die ihrem Mann droht, kann ihn aber nicht zurückhalten. Je näher Hutter seinem Reiseziel kommt, desto unheimlicher wird die Umgebung, und der Schlossherr erweist sich als Vampir, der Pest und Tod nach Wisborg bringt. Erst durch Ellens selbstlose Hingabe kann das Unheil gebannt werden. «Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens» ist die erste erhaltene, aber unautorisierte Adaption von Bram Stokers romantischem Schauerroman «Dracula». Friedrich Wilhelm Murnau (1888–1931) gilt als einer der bedeutendsten und innovativsten Regisseure der Stummfilmzeit. So wurde «Nosferatu» meist an Originalschauplätzen gedreht – in Wismar (Wisborg) und den Karpaten – und nicht wie im deutschen Stummfilmexpressionismus üblich, in hochstilisierten Studiosets. «Nosferatu» gilt als geniales Meisterwerk der Filmgeschichte und setzte Massstäbe für spätere Vampirfilme wie Werner Herzogs «Nosferatu: Phantom der Nacht» oder Francis Ford Coppolas «Dracula». Das Xenix schreibt: «Murnau nutzt virtuos die technischen, poetischen und emotionalen Effekte des Mediums und entwirft – indem er den Einbruch des Dämonischen in die bürgerliche Idylle schildert – ein düsteres Spiegelbild kollektiver Ängste in der Weimarer Republik.» Lange war nicht bekannt, dass der künstlerische Direktor und Produzent Albin Grau (1884–1971) wesentlichen Anteil an der Gestaltung des Films hatte. Zeit seines Lebens befasste sich Grau mit Okkultismus und kam dadurch in engen Kontakt mit der Abtei Thelema und der Psychosophischen Gesellschaft (PG) in Stein/AR. So kam sein Nachlass zunächst nach Stein und 2010 zusammen mit der Bibliothek und dem Archiv der PG in die Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden in Trogen. «Nosferatus» Uraufführung vor 100 Jahren am 4. März in Berlin ist Anlass, den Film und seinen künstlerischen Schöpfer in der Ostschweiz zu feiern. Neben Vorstellungen im Kinok und im Kino Rosental ist im Festsaal in Trogen eine kleine Ausstellung mit Graus Skizzen zu «Nosferatu» zu sehen.

 

Mit einer Einführung durch die Filmwissenschaftlerin Marina Schütz. Informationen zu allen Veranstaltungen finden Sie auf der Webseite der Kantonsbibliothek Trogen: https://bit.ly/3BAnKSG.