Die fetten Jahre sind vorbei

Regie: Hans Weingartner, D/A 2004, 127 min, D.
Darst.: Daniel Brühl, Julia Jentsch, Stipe Erceg, Burghart Klaußner u.a.
«Die fetten Jahre sind vorbei» handelt vom Aufeinanderprallen zweier anscheinend völlig unterschiedlicher Lebens- und Gesellschaftskonzepte: Aus einem «antikapitalistischen» Idealismus heraus brechen die jungen Revolutionäre Jan, Jule und Peter nachts in die Villen wohlhabender Bürger ein und hinterlassen – ohne etwas zu entwenden – anonyme Botschaften: «Die fetten Jahre sind vorbei.» Als sie bei einer ihrer Aktionen vom Hausbesitzer, dem reichen Manager Hardenberg, überrascht werden, eskaliert die Situation: Aus Angst vor Entdeckung und aus Hilflosigkeit gegenüber der Situation überwältigen sie Hardenberg und entführen ihn auf eine einsame Berghütte. Der unentrinnbare Ernst und der Schock dieser plötzlich eingetretenen Lage, die den Entführten und die Entführer gleichermassen unvorbereitet trifft, zwingt alle Beteiligten nicht nur zu einem konkreten Austausch mit der jeweils anderen Lebensanschauung, sondern vor allem in einen demaskierenden Prozess der Selbstreflexion über die jeweils eigenen Wertevorstellungen und Rechtfertigungsstrategien.