
In the Mood for Love
Regie: Wong Kar Wai
Darst.: Maggie Cheung, Tony Chiu-Wai Leung, Rebecca Pan, Kelly Lai Chen, Siu Ping-Lam, Chan Man-Lei, Koo Kam-Wah, Tung Cho «Joe» Cheung, Sun Paulyn, Roy Cheung u.a.
Hongkong 1962. Der Zeitungsredakteur Chow bezieht mit seiner Frau ein Zimmer in einem Haus der Shanghai-Community. Dort trifft er auf Su Li-zhen, eine junge Frau, die am selben Tag mit ihrem Mann ein Zimmer in der Nachbarwohnung bezieht. Beide sind viel allein. Chows Frau hat oft Nachtschichten, Su Li-zhens Mann ist meist auf Geschäftsreisen. Während die beiden sich zaghaft anfreunden, wird ihnen bewusst, dass ihre Ehepartner eine Affäre miteinander haben. In ihrem Kummer und ihrer Einsamkeit kommen die beiden Betrogenen sich vorsichtig näher … In seinem siebten Film überraschte und überwältigte Wong Kar Wai das Publikum mit einer sanften, äusserst elegant in Szene gesetzten Liebesgeschichte – und schuf Bilder für die Ewigkeit. Maggie Cheung, wie sie in einem ihrer vielen wunderschönen Qipao-Kleider in Zeitlupe die Treppe hinaufgleitet, Tony Leung mit Pomade im Haar und den traurigen Augen, die ihren flüchtigen Blick geniessen – das Ganze unterlegt mit der wunderbaren Musik des japanischen Komponisten Shigeru Umebayashi und Nat King Coles Interpretationen lateinamerikanischer Klassiker. «Der schönste aller Liebesfilme!», urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung. In betörender Langsamkeit beschreibt «In the Mood for Love» eher eine Stimmung, als dass er eine Geschichte erzählt, die er in zarten Gesten nur andeutet und zu einem melancholisch-poetischen Meisterwerk verdichtet. Oliver Hüttmann schreibt in Der Spiegel: «Wie Wong Kar Wai diese Entfremdung und Annäherung umkreist, ist ein Triumph kinematografischer Erzählkunst. (…) Es langweile ihn, Menschen dabei zuzusehen, wie sie eine Affäre haben, hat Kar Wai einmal gesagt. So leben die Charaktere in seinen Filmen stets aneinander vorbei. Statt mit hektischer Handkamera und poppiger Optik zeigt er dies nun aber wie in einem in satten Farben kolorierten Stummfilm. Das Erzähltempo seiner Bildergeschichte ist dabei der Zaghaftigkeit angepasst, mit der Su Li-zhen und Chow voller Trauer, Sehnsucht und Zweifel aufeinander zugehen, während überall Uhren ticken wie eine Metapher für ihren Stillstand. Mit hypnotischem Stilwillen hat Wong Kar Wai das Motto ‹Don’t tell it – show it› zu einem Requiem über die Unmöglichkeit einer verzweifelten Liebe verdichtet.»