Mary

Regie: Abel Ferrara, I/F/USA 2005, 83 min, O/d-f.
Darst.: Juliette Binoche, Forest Whitaker, Matthew Modine, Heather Graham u.a.
Ein fiktiver Jesusfilm verändert das Leben der Beteiligten. Als der Film abgedreht ist, weigert sich die Maria-Magdalena-Darstellerin, nach New York zurückzukehren, sondern reist auf den Spuren ihrer Filmfigur nach Jerusalem. Ein Jahr später lädt der bekannte TV-Moderator Theodore Younger, dessen Frau Elizabeth hochschwanger ist, den Regisseur des skandalumwitterten Filmes in seine Talk-Show ein. Je mehr sich Younger mit dem Thema Jesus Christus auseinandersetzt, desto stärker manövriert er sich in eine moralische Zwickmühle. «Mary» mutet wie ein grosser, wüster Drogenrausch an, wenn in Jerusalem Bomben die Sabbat-Stille zerreissen, Babys in Brutkästen zappeln, Marie mit verklärtem Gesicht vor der Klagemauer steht oder Younger rücksichtslos seine im achten Monat schwangere Frau betrügt. Abel Ferrara schafft in seinem preisgekrönten Werk eine fast magische Atmosphäre, die auf einen Sinn hinter den Bildern verweist.
Der St. Galler Theologe Thomas Englberger führt am Mittwoch, 24. März, in den Film ein.