Scorpio Rising / Hell for Leather / Motodrom

Regie: Kenneth Anger, USA 1964, 28 min, ohne Dialog.Regie: Dominik Scherrer, GB/CH 1998, 28 min, E/d-f.
SCORPIO RISING
«Scorpio Rising» ist wohl einer der einflussreichsten und bekanntesten Kurzfilme der Filmgeschichte. Die Art, wie Kenneth Anger Sex, Rock ’n’ Roll, das Motiv der Motorrad-Gang und des Todes zu einem schillernden Popmusikvideo zusammenführt – und das Jahre, bevor das Musikvideo überhaupt erfunden wurde – ist bahnbrechend. Der rebellische, schnell geschnittene und soghafte Film hat viele Regisseure beeinflusst, insbesondere unsere heutige MTV-Popkultur. Ein technisch revolutionärer und stilistisch umwerfender kleiner Meilenstein in der Filmgeschichte.
HELL FOR LEATHER
Dominik Scherrers ebenso abgefahrene wie aufwendige Oper auf Rädern begleitet sieben Motorrad fahrende Teufel, die vom Himmel ins London der neunziger Jahre gespuckt werden, um auf Erden singend Furcht und Schrecken unter den Menschen zu verbreiten. «Hell for Leather» ist ein kaum bekanntes, von schwuler Ästhetik geprägtes Meisterwerk aus helvetischer Koproduktion, das dort beginnt, wo «Scorpio Rising» endet.
MOTODROM Jörg Wagner, D 2006, 9 min, ohne Dialog.
Der Dokumentarfilm verneigt sich in einer atemberaubenden Bild- und Toncollage vor dem aussterbenden Gewerbe der Steilwandfahrer. Runde um Runde kämpfen die waghalsigen Jahrmarkthelden gegen die Schwerkraft und brettern in atemberaubender Geschwindigkeit unter Auspuffgetöse an einer Steilwand entlang. Die hypnotischen Bilder zeigen Männer und Maschinen, Todesgefahr und Nervenkitzel, Selbstdarstellung und Schaulust. «Motodrom» wurde an über 60 Festivals eingeladen und mit diversen Preisen ausgezeichnet. «Zeitlos schön und wild poetisch.» Schnitt