Premierenfilm

L'Été dernier

FR/NO 2023, 104 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Catherine Breillat
Darst.: Léa Drucker, Samuel Kircher, Olivier Rabourdin, Clotilde Courau, Serena Hu, Angela Chen, Romain Maricau, Marie Lucas, Nelia Da Costa, Lila-Rose Gilberti u.a.

Anne ist eine brillante Anwältin für Jugendrecht, die sich auf die Verteidigung minderjähriger Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfer spezialisiert hat. Gemeinsam mit ihrem Mann Pierre und ihren zwei kleinen Adoptivtöchtern führt sie ein harmonisches Familienleben in einer mondänen Villa am Rand von Paris. Als Théo, Pierres 17-jähriger Sohn aus einer früheren Ehe, nach einem Vorfall in der Schule bei ihnen einzieht, gerät das Idyll schnell ins Wanken. Denn Anne und der rebellische Teenager fühlen sich bald zueinander hingezogen und stürzen sich in eine leidenschaftliche Affäre, die nicht nur Annes Familie, sondern auch ihre Karriere fundamental gefährdet … Nach zehnjähriger Schaffenspause meldet sich die französische Regie-Veteranin Catherine Breillat mit einer explosiven Liebesgeschichte zurück. Bekannt für ihre provokanten Werke («Romance», 1999, «Abus de faiblesse», 2013), in denen sie mit expliziter Darstellung und schonungslosem Blick Abhängigkeitsverhältnisse, weibliche Sexualität und moralische Grauzonen thematisiert, ist auch ihr jüngstes Werk eine präzis beobachtete Studie weiblicher Begierde, aber auch weiblicher Abgründe. Inspiriert von dem gefeierten skandinavischen Erotik-Thriller-Drama «Dronningen» (2019) und mit einer herausragenden Léa Drucker in der Hauptrolle zeichnet sie das Porträt einer Frau, die mit einer verbotenen Liebesbeziehung ihr bourgeoises Leben aufs Spiel setzt und dann alles tut, um Letzteres zu verteidigen. Michael Meyns schreibt auf Filmstarts.de: «Catherine Breillat nutzt den Moment der Transgression nur als Ausgangspunkt für eine in den besten Momenten harsch sezierende Studie bourgeoiser Verhältnisse. (…) Noch viel ambivalenter als die Anne im Originalfilm (dort gespielt von Trine Dyrholm) legt Léa Drucker ihre Figur an, lässt die zwar nicht inzestuöse, aber aus guten Gründen vollkommen unmoralische Attraktion für ihren Stiefsohn nachvollziehbar erscheinen, ebenso wie ihre Zerrissenheit ob dieser Anziehung. Wie diese Frau dann eiskalt ihre (auch berufliche) Erfahrung, ihr Wissen um die Manipulierbarkeit der Menschen ausspielt, darin liegt der eigentliche Missbrauch der Geschichte – und der wird von Léa Drucker gleichermassen brachial wie brillant auf die Leinwand geworfen …»

 

Reservieren:

Fr 24.05.19h20
So 26.05.17h40
Mi 29.05.16h00
Weitere Vorstellungen im Juni.
Trailer