Premierenfilm

Barakah Meets Barakah

SA 2016, 88 min, DCP, O/d-f
Regie: Mahmoud Sabbagh
Darst.: Hisham Fageeh, Fatima AlBanawi, Sami Hifny, Khairia Nazmi, Abdulmajeed Al-Ruhaidi, Turki Shaikh, Marian Bilal u.a.

Barakah (arabisch: der von Gott Gesegnete) ist ein städtischer Ordnungsbeamter in einer saudi-arabischen Stadt. In seiner Freizeit ist er Laiendarsteller in einer Theatergruppe, die «Hamlet» aufführen will. Wie zu Shakespeares Zeiten sind in der Gruppe selbstverständlich nur Männer zugelassen, und Barakah hat den Part der Ophelia inne. Bibi ist eine wilde Schönheit, Adoptivtochter eines reichen Paares und populäre Videobloggerin mit einem Instagram-Account, auf dem man ihre Augen nicht sehen darf. Die beiden treffen zufällig aufeinander, als Barakah mit Untersuchungen über ein «unsittliches» Fashionfoto beschäftigt ist und er in diesem Zusammenhang auch die Boutique von Bibis Stiefmutter inspiziert. Als die beiden sich näher kennenlernen wollen, müssen sie das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aushebeln. Die skurrile Geschichte des 1983 geborenen Regisseurs und Drehbuchautors Mahmoud Sabbagh ist eine temporeiche romantische Komödie, sichtlich beeinflusst von ägyptischen Liebesfilmen der 1960er-Jahre – und gleichzeitig eine amüsante Systemkritik. An der diesjährigen Berlinale war der Film einer der Geheimtipps. Nach «Wadjda» von Haifaa Al-Mansour (2012), dem herzergreifenden Drama um ein Mädchen und sein Velo, ist Mahmoud Sabbaghs Komödie erst der zweite Kinospielfilm aus Saudi-Arabien. Das unermesslich reiche Land, in dem keine Kinos existieren und dessen Bewohner einer so strikten religiösen Doktrin unterworfen sind wie in keinem anderen Land der Welt, ist immer noch ein weisser Fleck auf der Kinolandkarte. «Eine wahre Entdeckung neben dem Film selbst ist Fatima Al-Banawi als Bibi. Sprühend vor Spielfreude, verkörpert sie diese blonde Adoptivtochter eines bigotten Systems, in der Fassade alles ist und Polygamie der Normalfall. Die Spontaneität dieser Debütantin ist umwerfend – und das braucht Mut in einer Gesellschaft, in der jegliches Sich-Exponieren für eine Frau sehr riskant ist. Wir werden von ihr sicher noch viel hören und sehen – sei es in ihrem Land oder ausserhalb.» David D’Arcy, Screendaily

 

Reservieren:

Trailer