Premierenfilm

Als die Sonne vom Himmel fiel

CH 2015, 80 min, DCP, O/d-f
Regie: Aya Domenig
Mitw.: Chizuko Uchida, Shuntaro Hida, Hitoshi Kai, Shigeru Doi, Kiyomi Doi u.a.

Als die Regisseurin Aya Domenig 2010 auf den Spuren ihres 1991 verstorbenen Grossvaters mit ersten Recherchen für ihr Filmprojekt begann – dessen Titel den Abwurf der ersten Atombombe am 6. August 1945 auf Hiroshima impliziert – konnte sie noch nicht ahnen, dass im Jahr darauf das Thema der atomaren Verstrahlung mit der Katastrophe von Fukushima eine ganz neue Dimension erlangen würde. Aya Domenigs Grossvater Shigeru Doi war Arzt in Hiroshima, und nur einem glücklichen Zufall war es zu verdanken, dass er an jenem Tag, der die Menschheitsgeschichte veränderte, nicht in der Stadt war. Doch er reiste wenig später in die verstrahlte Hölle, versuchte dort vergeblich, den Überlebenden zu helfen – eine Erfahrung, die ihn so schwer traumatisierte, dass er bis zu seinem Tod nie darüber sprechen konnte, wie Aya Domenigs Grossmutter, die 2013 verstorbene Kiyomi Doi, erzählt. Neben ihr sind die ehemalige Rotkreuzkrankenschwester Chizuko Uchida (93) und der ehemalige Militärarzt Shuntaro Hida (98) die Hauptprotagonisten des Films. Chizuko Uchida schritt nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima sofort zur Tat, indem sie zusammen mit einer kleinen Hilfsorganisation, dem Junod-Verein, traditionelle Nahrungs- und Heilmittel nach Fukushima schickte, die den Verlauf der Strahlenkrankheit bei Atombombenopfern günstig beeinflussen. Und Dr. Hida reist seit Fukushima unermüdlich von Veranstaltung zu Veranstaltung, um über die Gefahren der inneren Verstrahlung aufzuklären. Da er der letzte heute noch lebende Arzt ist, der den Atombombenabwurf auf Hiroshima erlebte, stösst er bei den Japanern auf grosses Interesse. Die japanisch-schweizerische Regisseurin Aya Domenig studierte in Zürich Filmregie und arbeitete als Cutterin. Für ihren ersten Dokumentarfilm, der am Filmfestival in Locarno in ausverkauften Sälen lief und vom Publikum begeistert aufgenommen wurde, konnte sie auf die Mitarbeit einer bekannten Cutterin zählen: Tania Stöcklin, die fast alle Filme des verstorbenen Peter Liechti geschnitten hat.

 

Premiere in Anwesenheit der Regisseurin Aya Domenig. Das Gespräch führt der Cutter Fabian C. Meier.

 

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