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Citizenfour

D/USA 2014, 114 min, DCP, O/d
Regie: Laura Poitras
Mitw.: Edward Snowden, Glenn Greenwald, William Binney, Jacob Appelbaum, Ewen MacAskill, Jeremy Scahill, M. Margareth McKeown u.a.

Die Dokumentarfilmerin, Künstlerin und Journalistin Laura Poitras arbeitet am letzten Film einer Trilogie über die USA nach 9/11, als sie Anfang 2013 codierte Mails eines Unbekannten erhält. Er nennt sich «Citizen Four» und stellt der US-Amerikanerin, die 2006 mit dem ersten Teil der Trilogie «My Country, My Country», einer Dokumentation über den Irakkrieg, Furore machte, Beweise für illegale Machenschaften des Nachrichtendienstes NSA und anderer Geheimdienste in Aussicht. Der Unbekannte hatte Poitras ausgewählt, weil sie als Spezialistin für Geheimdienstmachenschaften ab 2006 selbst ins Visier der US-Geheimdienste geraten war und von da an bei Reisen regelmässig auf Flughäfen schikaniert wurde. Nach monatelangem verschlüsseltem Mailverkehr ist «Citizen Four» im Juni 2013 zu einem Treffen mit Poitras bereit und auch einverstanden, dass sie filmt und den Journalisten Glenn Greenwald vom britischen «Guardian» beizieht. Das Treffen findet in einem Hotelzimmer in Hongkong statt, der Unbekannte ist niemand anders als Edward Snowden – von da an kennt ihn die ganze Welt. «Laura Poitras verschaltet all das, was E. Snowden enthüllt hat, zu einem Panorama der Überwachung, das uns gefroren zurücklässt (…). Es ist ein Zeitdokument, in dem der Wahn auf Fakten beruht und das Kammerspiel über den Irrwitz einer globalen Operation von Nervosität geprägt ist. Das ist der Film zum paranoiden Gefühl, er verstärkt es durch unstrittige Belege: Wer noch nicht an Verfolgungswahn gelitten hat, der tut es jetzt. (…) Es klingt wie die grausamste Pointe der Postmoderne, die uns gelehrt hat, es gebe keine grossen Erzählungen mehr, sondern nur noch Einzelgeschichten, Unvereinbares, Unterschiedliches. Aber unterdessen hat eine Geheiminstanz all diese Storys gesammelt und verbunden zu einer durchgängigen Geschichte. (…) Die Story, sagt Edward Snowden, sind wir alle. Das ist das Beängstigende an ‹Citizenfour›: Der Film zeigt die neue Herrschaft über das Wissen.» Pascal Blum, Tages-Anzeiger

 

Am Mittwoch, 11. März, 20 Uhr, findet nach der Vorstellung eine Diskussion mit Prof. Dr. Mathias Lindenau, Leiter Zentrum für Ethik & Nachhaltigkeit, FHS St.Gallen, und Carlos Hanimann, WOZ-Redaktor, statt. Moderation: Prof. Dr. Rudi Maier, FHS St.Gallen.

 

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