Premierenfilm

Erica Jong – Breaking the Wall

CH 2022, 95 Min., DCP, E/d, ab 10 Jahren
Regie: Kaspar Kasics
Mitw.: Erica Jong, Ken David Burrows, Claudia Oberweger, Jessica Defeo, Beatrice Jong Fast, Darwin Jong Fast u.a.

Als 1973 der Debütroman Fear of Flying (dt.: Angst vorm Fliegen, 1976) der damals 31-jährigen New Yorker Schriftstellerin Erica Jong erschien, war das eine Sensation und für viele auch ein Skandal: So offen, unverblümt und explizit hatte bis anhin noch kaum je eine Frau über ihre sexuellen Fantasien, Obsessionen – und überhaupt über Sex – geschrieben. Trotz des Aufbruchs von 1968 galten für Frauen damals immer noch ganz andere Normen als für Männer, besonders in den prüden USA. Mit ihrem so mutigen wie leichtfüssig geschriebenen Roman avancierte Erica Jong zur Bestsellerautorin, ihr Buch wurde in den folgenden Jahren in 27 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit über 18 Millionen Mal. Die Frau mit der grossen Hornbrille und dem gewinnenden Lachen wurde trotz zahlreicher Anfeindungen bald zum gefragten Gast in Talk Shows und von manchen auch als feministische Ikone verehrt. In der Folge veröffentlichte sie acht weitere Romane, von denen die meisten aber andere Themen behandelten als ihr Debütroman, so etwa ihre jüdische Identität. Der Zürcher Regisseur Kaspar Kasics («Das Erste und das Letzte») war durch Erica Jongs letzten Roman Fear of Dying (dt.: Angst vorm Sterben, 2016) auf die Autorin aufmerksam geworden, kontaktierte sie und konnte sie schliesslich überzeugen, Protagonistin seines neuen Dokumentarfilms zu werden. Doch da die Dreharbeiten genau in die Anfangsphase der Pandemie fielen, besteht nun ein grosser Teil von «Erica Jong – Breaking the Wall» aus Gesprächen via Zoom, Bildern des leergefegten New York und spannenden Archivaufnahmen über das Leben der unglaublich vitalen, viermal verheirateten Achtzigjährigen. Felix Schenker schreibt auf arttv.ch: «Mit seinem neuen Dokumentarfilm bringt Kaspar Kasics eine beeindruckende Autorinnen-Persönlichkeit ganz nah. ‹Erica Jong – Breaking the Wall› ist der beste Film, den ich dieses Jahr am Festival in Locarno gesehen habe.»

 

Die Premiere am 1. Februar findet in Anwesenheit des Regisseurs Kaspar Kasics statt. Das Gespräch führt Saiten-Redaktorin Corinne Riedener.

 

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Premiere am 1. Februar mit Regisseur Kaspar Kasics. Moderation: Corinne Riedener.
Trailer