Premierenfilm

Der Passfälscher

DE/LU 2022, 116 Min., DCP, D, ab 10 Jahren
Regie: Maggie Peren
Darst.: Louis Hofmann, Jonathan Berlin, Luna Wedler, Nina Gummich, Marc Limpach, André Jung, Yotam Ishay, Luc Feit, Jeanne Werner, Joscha Schönhaus, Sina Reiss u.a.

Berlin im Kriegswinter 1942/43: Der jüdische Grafiker Cioma Schönhaus lebt nach der Deportation seiner Eltern nach Majdanek in deren geräumiger Wohnung. Vor Kurzem ist sein bester Freund Det, der als Schneider arbeitet und dessen Eltern ebenfalls deportiert wurden, bei ihm eingezogen. Da Cioma als Zwangsverpflichteter in der kriegswichtigen Rüstungsindustrie arbeitet, konnte er bis anhin einer Deportation entgehen. Doch beide wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Nazi-Schergen auch sie abholen werden. Davon überzeugt, dass Öffentlichkeit das beste Versteck ist, entschliessen sie sich zur Flucht nach vorn. Während Cioma mittels seiner beruflichen Kenntnisse damit beginnt, Pässe zu fälschen, näht Det Offiziersuniformen. Die Pässe dienen zunächst anderen Verfolgten für die Flucht, die Uniformen benutzen Cioma und Det selber. Sie streifen sie sich gelegentlich abends über, wenn sie zusammen ausgehen und beim Tanz das Berliner Nachtleben geniessen. Bei dieser Gelegenheit lernt Cioma die geheimnisvolle Gerda kennen, von der Schweizerin Luna Wedler gespielt, und die beiden verlieben sich ineinander. Als es für Cioma in seiner Wohnung zu gefährlich wird, zieht er bei Gerda ein. Erst jetzt erfährt er, dass auch sie eine untergetauchte Jüdin ist … Basierend auf der unglaublichen, aber wahren Geschichte von Cioma Schönhaus (1922–2015) erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Maggie Peren in ihrem weitgehend kammerspielartigen Film eine der vielen jüdischen Überlebensgeschichten aus der Nazizeit. Aber es ist eine mit einem ganz anderen Ton. Peren, als Drehbuchautorin u.a. von Detlev Buck und Dennis Gansel bekannt, hatte 2007 das kurz zuvor erschienene Buch Der Passfälscher von Cioma Schönhaus in die Hand bekommen und war sofort fasziniert von der Leichtigkeit, mit der der Autor, den sie später auch persönlich kennenlernte, das Leben im Berlin Anfang der 1940er-Jahre beschreibt. Hauptdarsteller Louis Hofmann sagt über seine Figur: «Cioma Schönhaus hat die grosse Gabe, dass er glücklich sein kann, dass er Unterdrückung umwandeln kann in etwas Positives. Und er hat eine Frechheit und er strahlt: Er ist eine Lichtfigur in der Dunkelheit.»

 

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