Premierenfilm

Les Passagers de la nuit

FR 2022, 111 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Mikhaël Hers
Darst.: Charlotte Gainsbourg, Quito Rayon Richter, Noée Abita, Megan Northam, Emmanuelle Béart, Thibault Vinçon, Laurent Poitrenaux, Didier Sandre u.a.

Paris in den 1980er-Jahren. Während die Stadt den Beginn der Mitterand-Ära feiert, steht Elisabeth vor den Trümmern ihres Lebens. Ihr Mann hat sie gerade verlassen, sie muss sich fortan allein um ihre beiden Kinder kümmern – und zum ersten Mal im Leben selbst Geld verdienen. Auf gut Glück bewirbt sie sich bei der Radiosendung «Les Passagers de la nuit», der sie in vielen schlaflosen Nächten gelauscht hat, und wird tatsächlich zur Probe eingestellt. Als Telefonistin soll sie die Gesprächspartner:innen für die toughe Moderatorin Vanda Dorval auswählen. Als eines Nachts die obdachlose Herumtreiberin Talulah als Talkgast im Studio auftaucht, bietet ihr Elisabeth kurzentschlossen einen Schlafplatz bei sich zu Hause an. Während die junge Frau hier zum ersten Mal familiäre Wärme erfährt, wird sie im Laufe der Zeit auf ungeahnte Weise die gesamte Familie bereichern. Nach seinem letzten Film «Amanda» (2018), der ganz gegenwärtig im Paris nach den Attentaten spielte, wagt Regisseur Mikhaël Hers mit «Les Passagers de la nuit» eine nostalgische Reise in die Zeit seiner Kindheit. Virtuos mischt er dokumentarische Aufnahmen unter die Spielfilmbilder – einmal ist Jacques Rivette in der U-Bahn zu sehen – und beschwört über Mode, Farben und Musik die besondere Atmosphäre der 80er-Jahre herauf. Von leichter Hand und in melancholischen Tönen zeichnet er dabei eine Emanzipationsgeschichte und erzählt von den Folgen einer Trennung, denen er über die Jahre bei allen Betroffenen nachspürt. «Es ist wunderbar, dabei zuzuschauen, wie Charlotte Gainsbourg die Bruchstücke ihres Lebens neu zusammensetzt und dabei immer schöner wird», schreibt Anke Sterneborg für rbb Kultur. Und Jochen Werner schwärmt auf Filmstarts.de: «‹Les Passagers de la nuit› gehört zu dieser ganz besonderen Art von Filmen, in denen man sich völlig verlieren kann und von denen man sich wünscht, sie mögen niemals zu Ende gehen. (…) Mikhaël Hers ist ein ganz grosser Wurf gelungen. Als ein Erbe des grossen Meisterregisseurs Éric Rohmer erzählt er auf so ergreifende wie elegante Weise vom ganzen Spektrum der menschlichen Gefühle, vom Verlieben und Sich-Trennen, von Verlust und Neubeginn – und über allem steht die unerschütterliche Überzeugung, dass nichts je wirklich hoffnungslos ist.»

 

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