Frances McDormand – Eine Klasse für sich

Hidden Agenda

UK 1990, 108 Min., DCP, E/d, ab 12 Jahren
Regie: Ken Loach
Darst.: Frances McDormand, Brian Cox, Brad Dourif, Mai Zetterling, Bernard Archard, Maurice Roëves, John Benfield, Bernard Bloch, Michelle Fairley, Patrick Kavanagh u.a.

Nordirland in den frühen 1980er-Jahren: Der US-amerikanische Anwalt Paul Sullivan ist zusammen mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Jessner als Teil einer internationalen Menschenrechtskommission in Belfast, um die umstrittenen Methoden der englischen Sicherheitskräfte im Kampf gegen die IRA zu untersuchen. Willkürliche Verhaftungen, Folter, Erschiessungen – entsetzt sammeln sie Zeugenberichte über die verbrecherischen Machenschaften der britischen Besatzungsmacht. Ihr Bericht ist eigentlich abgeschlossen, als Paul am Tag vor ihrer Abreise noch einmal höchst brisante Informationen zugespielt werden. Doch auf dem Weg zu einem letzten Treffen mit dem Überbringer wird er erschossen – vermeintlich bei einer Polizeikontrolle, der er sich widersetzte. Ingrid glaubt nicht an diese offizielle Version, und auch international erregt die Geschichte so viel Aufsehen, dass die britische Regierung sich gezwungen sieht, aus London den Sonderermittler Kerrigan einzufliegen, um den Fall aufzuklären. Zusammen mit Ingrid stösst Kerrigan bald auf einen Sumpf aus Korruption und politischem Machtmissbrauch, der bis in höchste Regierungskreise führt … Getragen von seinen brillant aufspielenden Hauptdarsteller:innen Frances McDormand und Brian Cox gelang Ken Loach ein hochkarätiger Politthriller von enormer Sprengkraft, der beim Filmfestival in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Michael Ranze schreibt im Filmdienst: «‹Hidden Agenda› sorgte damals für grosse Aufregung in Grossbritannien. Loach scheut sich nicht, authentische Namen, Daten und Orte zu nennen. Im Kern geht es darum, dass eine rechtsradikale Gruppierung im Verbund mit dem britischen Geheimdienst die Regierung von Harold Wilson zu Fall bringen will. Die Unterstellung, dass Margaret Thatcher durch diese Machenschaften Premierministerin geworden ist, wird offen ausgesprochen. Auch wenn man diese politischen Hintergründe nicht kennt (oder nicht glauben will), funktioniert ‹Hidden Agenda› wunderbar als Verschwörungsthriller, bei dem der Einzelne nichts ausrichten kann. (…) Die junge Frances McDormand erinnert an die engagierte Jane Fonda aus ‹The China Syndrome› (1979), Brian Cox ist brillant als integrer Polizist, der gegen Windmühlen ankämpft. Gegen die Skrupellosigkeit der Politiker ist er machtlos.»

 

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