Premierenfilm

Nos utopies communautaires – Die Kunst des Zusammenlebens

CH 2021, 98 Min., DCP, F/Dialekt/d, ab 16 Jahren
Regie: Pierre-Yves Borgeaud
Mitw.: Pierre-André Pouly, Marlène Pouly, Maya Schwan-Irniger, Hans Widmer alias P.M., Dominique Tille, die Chöre des Singspiels «La Lutte finale» u.a.

In seinem Dokumentarfilm geht der Westschweizer Pierre-Yves Borgeaud der Frage nach, was aus den Utopien jener Generation geworden ist, die sich in den 1960er- und 1970er-Jahren in verschiedenen Protestbewegungen engagierte und überzeugt war, die Welt durch neue Lebensformen in Kommunen, besetzten Häusern oder durch die freie Liebe verändern zu können. Heute sind die Aktivist:innen jener Jahre im Ruhestand, experimentieren aber mit ungebrochener Energie weiter, indem sie sich für neue, kollektive Wohnformen und Projekte engagieren, die ein besseres Leben und Altern in Gemeinschaft ermöglichen sollen – in Öko-Quartieren oder partizipativer Nachbarschaft. Die drei Protagonist:innen leben ihre Ideen unterschiedlich, setzen sich aber weiterhin für ihre Ideale ein. Hans Widmer alias P.M. ist Autor des Bestsellers Bolo’bolo; die anarchistische, antikapitalistische Utopie war ein Kultbuch der bewegten 1980er-Jahre. Er war in der Zürcher Hausbesetzerszene aktiv und massgeblich an den Genossenschaftsbauten Kraftwerk beteiligt, wo er heute noch wohnt. Maya Schwan-Irniger schloss sich mit zwanzig Jahren der vom umstrittenen Aktionskünstler Otto Muehl gegründeten AAO (Aktionsanalytische Organisation) an, die freie Liebe und den befreiten Selbstausdruck propagierte und Zweierbeziehung, Kleinfamilie und persönlichen Besitz strikt ablehnte. Der Theologe Pierre-André Pouly lebte im Kanton Waadt in einer Landkommune und entschied sich – zusammen mit seiner Frau Marlène – nach der Pensionierung für eine Form des gemeinschaftlichen Lebens in einem neuen und vielversprechenden Öko-Dorf in der Westschweiz. Die Geschichten der Protagonist:innen werden von einem generationenübergreifenden Chorprojekt rund um die «Lieder der Utopie» umrahmt. Pierre-Yves Borgeaud versteht seinen Dokumentarfilm als «vielstimmigen Versuch über die Möglichkeit, besser zusammenzuleben. Ein Projekt, das vielleicht utopisch ist, aber hochaktuell und das uns alle betrifft.»

 

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