It's All About Time

Je t’aime, je t’aime

FR 1968, 94 Min., DCP, F/d, ab 16 Jahren
Regie: Alain Resnais
Darst.: Claude Rich, Olga Georges-Picot, Anouk Ferjac, Alain MacMoy, Vania Vilers, Ray Verhaeghe, Van Doude, Yves Kerboul, Dominique Rozan, Annie Bertin u.a.

Nach einem Selbstmordversuch frisch aus dem Krankenhaus entlassen, wird der junge Schriftsteller Claude Ridder von zwei obskuren Männern für ein wissenschaftliches Experiment rekrutiert. In einem Geheimlabor forschen sie an einer Zeitreisemaschine, die sie bislang nur mit Mäusen erprobt haben, die leider nicht von ihren Erfahrungen berichten können. Deshalb brauchen sie nun ihr erstes menschliches Versuchsobjekt. Claude hat nicht viel zu verlieren und willigt ein. Für exakt eine Minute soll er um ein Jahr in seine Vergangenheit zurückversetzt werden. Doch die Maschine spielt verrückt und Claude gerät in eine nicht enden wollende Reihe von Zeitsprüngen. Kreuz und quer treibt er durch seine Erinnerungen. Elliptisch, diskontinuierlich und flüchtig wie die Reflexe eines Spiegels blitzen Fragmente seines Lebens sowie seiner unglücklichen Beziehung zur schönen, aber unberechenbaren Catrine auf. Während die Wissenschaftler verzweifelt versuchen, ihn zurückzuholen, und für Claude seine Vergangenheit zum unentrinnbaren Alptraum gerät, setzt sich für das Publikum nach und nach die Geschichte vom Scheitern einer grossen Liebe zusammen. Alain Resnais’ selten gezeigtes Meisterwerk gilt neben «Hiroshima, mon amour» und «L’Année dernière à Marienbad» als eine seiner dynamischsten Studien über Zeit und Erinnerung und sollte zur Inspiration für Michel Gondrys «Eternal Sunshine of the Spotless Mind» werden. Die Fiktion einer Zeitreise dient ihm als Ausgangspunkt einer tragischen und vielschichtigen Erkundung des Themas Erinnerung. Steven Puchalski schreibt im Shock Cinema Magazine: «Die eigentliche Geschichte tritt dabei fast hinter der brillant geschnittenen Struktur des Films zurück, die eine seltene Verspieltheit in Resnais’ Werk hervorbringt. Dabei schafft er eine ganz andere Art von Science-Fiction, die den technologischen Hintergrund für eine tiefere Analyse der menschlichen Existenz nutzt und den Zuschauer zwingt, die Puzzleteile in die richtige Reihenfolge zu bringen. Voller Einsicht, Humor und Mysterium verwandelt dieser Film ein menschliches Leben in ein Patchwork aus purem Kino und verdient einen Platz neben Chris Markers ‹La Jetée› in der Filmgeschichte.»

 

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