Premierenfilm

Elizabeth: A Portrait in Part(s)

UK 2022, 89 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Roger Michell
Mitw.: Queen Elizabeth II. (Archivmaterial)

Anfang Juni wird in Grossbritannien ein Fest gefeiert, das wohl selbst Kritiker:innen des Königshauses in Bann ziehen wird. Vom 2. bis 5. Juni zelebriert das Land «The Queen’s Platinum Jubilee», das siebzigjährige Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. Als Elizabeth Alexandra Mary am 6. Februar 1952 den Thron bestieg, war sie 27 Jahre jung. Sie hat das Amt länger inne als jede:r britische Monarch:in vor ihr. Die Medien weltweit werden eine Flut an Bildern, Filmen und Reportagen zum historischen Ereignis zeigen, doch aus allen Beiträgen wird die Kinodokumentation von Roger Michell herausstechen. Der Regisseur von «Notting Hill» hat sie vergangenen September, kurz vor seinem Tod im Alter von 65 Jahren, fertiggestellt. Für «Elizabeth: A Portrait in Part(s)» durfte Mitchell auf bisher unbekanntes Material aus den königlichen Archiven zurückgreifen. «Er hat unzählige Aufnahmen gefunden, die zeigen, was hinter den Kulissen eines Auftrittes der berühmtesten Frau der Welt geschieht. Wir sehen sie als Spektakel und als Fassade – und wie sie dazu gemacht und zum Massenevent gestylt wird», schreibt Simone Meier auf Watson. Der britische Theater- und Filmregisseur hat kein Interesse an einem konventionellen, chronologischen Porträt, sondern wählt eine verspielte, collagehafte Dramaturgie, in der er ohne Erzählstimme oder zeitgenössische Interviews auskommt. Das umfangreiche Material gliedert er in Kapitel wie «Let Me Entertain You», «Ma’am», «Heroes» oder «Our House», die mit viel Musik und Songs von David Bowie bis Nat King Cole unterlegt sind, und betont seinen schelmischen Ansatz, indem er Dutzende folkloristische Auftritte und Betriebsbesichtigungen aneinanderreiht, denen die Queen in den vergangenen siebzig Jahren beiwohnte. Dazwischen scheinen Szenen aus bekannten Spielfilmen mit Königinnen auf. Produzent Kevin Loader, ein enger Freund Roger Michells, sagt: «Wir wollten lustig sein, ohne respektlos zu sein.» Das ist laut Ed Potton in The Times gelungen: «Engagiert, ohne anbiedernd zu sein, nostalgisch, aber nie nachsichtig, scheut er sich nicht, auf Kosten Ihrer Majestät den einen oder anderen kleinen Scherz zu machen.»

 

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