Art Is Life – Joanna Hogg

Unrelated

UK 2007, 100 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Joanna Hogg
Darst.: Kathryn Worth, Tom Hiddleston, Harry Kershaw, Emma Hiddleston, Henry Lloyd-Hughes, Mary Roscoe, Michael Hadley, David Rintoul u.a.

Anna, eine verheiratete Frau in den Vierzigern, besucht in den Sommerferien ihre alte Schulfreundin Verena, die mit ihrem Mann, ihren Kindern und einigen Freunden der Familie in einer grossen Villa in der Toskana Urlaub macht. Anna reist ohne ihren Mann an und fühlt sich unter den gesettelten Erwachsenen unwohl, weshalb sie ihre Zeit lieber in Gesellschaft der Jugendlichen verbringt, die bis tief in die Nacht feiern und die Gegend erkunden. Täglich telefoniert sie mit ihrem Mann und sieht sich zunehmend mit verdrängten Problemen konfrontiert, zudem wecken die unverhohlenen Flirts mit dem 18-jährigen Oakley ungeahnte Emotionen in ihr. Als «Unrelated» 2007 auf dem London Film Festival seine Premiere feierte, war der Name Joanna Hogg nur aufmerksamen Zuschauer:innen des britischen Fernsehens ein Begriff. Ihr Spielfilmdebüt wurde von der Kritik mit dem Werk Michael Hanekes und Éric Rohmers verglichen und am Ende des Festivals mit dem Preis der internationalen Filmkritik ausgezeichnet. Der in und um Siena gedrehte Film sei «eine schmerzhaft genaue und überzeugende Charakterstudie», schreibt der Kritiker Neil Young im Tribune Magazine. «Er zeigt eine sehr intime Kenntnis der untersuchten sozialen Schichten, und das Ergebnis ist eines jener seltenen Werke, bei denen wir uns eher als zufällige Zuhörer denn als distanzierte Zuschauer fühlen.» Das Xenix weist darauf hin, Joanna Hogg habe mit diesem Film «nicht nur den Schauspielschüler Tom Hiddleston fürs Kino entdeckt, sondern auch die britische Bourgeoisie. Diese vom Kitchen-Sink-Drama vernachlässigte Gesellschaftsschicht läuft unter Joanna Hoggs präzis gesetzten Nadelstichen zu filmischer Höchstform auf». Das mit sorgfältigen, fixen Kameraeinstellungen und einem zurückhaltenden Sounddesign inszenierte Generationendrama lobt Peter Bradshaw in The Guardian als «einen ungeheuer vollendeten, subtilen und äusserst selbstbewussten Film, grossartig gespielt und von Joanna Hogg mit viel Urteilsvermögen und Feingefühl gestaltet».

 

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