Premierenfilm

My Sunny Maad

CZ/FR/SK 2021, 85 min, DCP, O/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Michaela Pavlátová
Animationsfilm mit den Stimmen von Zuzana Stivínová, Haji Gul Aser, Shamla Maqsoodi, Maryam Malikzada, Shahid Maqsoodi u.a.

«Alle haben mich gewarnt: Du weisst nicht, worauf du dich einlässt», erzählt Herra. Doch für die junge tschechische Studentin ist es Liebe auf den ersten Blick, als sie an der Universität in Prag Nazir begegnet, einem Studenten aus Afghanistan. Sie kennen sich zwei Monate, als Herra und Nazir beschliessen zu heiraten und sie ihm in seine Heimat nach Kabul folgt. Herra hat tatsächlich keine genaue Vorstellung davon, was für ein Leben sie in Afghanistan im Jahr 2011 erwartet. Sie muss die Sprache lernen, sich mit den Traditionen vertraut machen und sich in die Hierarchien und Gepflogenheiten von Nazirs Familie einfügen. Zu ihr gehören unter anderem der liebenswürdige, liberale Grossvater, aber auch Nazirs Schwester Freshta, die unter ihrem gewalttätigen Mann leidet. Herra merkt rasch, wie schwach die Position der Frauen in der patriarchalen afghanischen Gesellschaft ist, obwohl sich Nazir bemüht, ihr Freiheiten zuzugestehen. Am meisten belastet die beiden, dass sie kein Kind bekommen können. Sie beschliessen, den kleinen Maad zu adoptieren, der an Muskelatrophie leidet. Zwischen dem klugen, humorvollen Buben und Herra entwickelt sich eine innige Beziehung. Die tschechische Regisseurin Michaela Pavlátová wurde für «My Sunny Maad», der auf dem Roman «Freshta» von Petra Procházková beruht, für einen «Golden Globe» nominiert und am renommierten Animationsfilmfestival in Annecy mit dem Jury-Preis ausgezeichnet. Bereits zuvor wurde sie für ihre Animationskurzfilme mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem Goldenen Bären für «Repete» (1995) und einer Oscar-Nominierung für «Reci, reci, reci…» (1991). Petra Schrackmann schreibt auf outnow.ch: «Michaela Pavlátová fängt mit viel Gespür für Figurenzeichnung und Atmosphäre das Leben in Kabul nach dem Fall des Taliban-Regimes ein. (…) Insbesondere durch den Fokus auf Frauen und ihre Rolle in Familie und Gesellschaft ergibt dies ein einfühlsames, mal erheiterndes, mal traurig oder sogar wütend stimmendes Familiendrama um eine Liebe zwischen Kulturen.»

 

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